Samstag, 27. September 2025

Blick zurück

Gesehen „27 Storeys — Alterlaa forever“ von Bianca Gleissinger. Alles nur wegen „Gehört“ und „Gelesen“. Sehr interessante Doku
Gehört ganz viel Wanda, z.B. Die Sterne von Alterlaa (das Cover, der Name, diese Live-Version, aah), nachdem ich das Buch von Marco Wanda (s. „Gelesen“) durch hatte. Was so ein Buch auslösen kann. Ich mochte Wanda schon immer, die Texte, die Musik — und jetzt noch viel mehr. Interessant auch, weil ich nun mehr Hintergründe kenne, z.B. zum ikonischen Cover mit dem beschrifteten 190er zu ihrem ersten Album „Amore“ oder zum Videodreh zu „Bologna“. Durch den Song „Die Sterne von Alterlaa“ habe ich die Satellitenstadt aus den 1970er Jahren im 23. Bezirk von Wien (Liesing) entdeckt. Ich google ja immer alles. Kannte ich vorher nicht. Was für Wohnblocks! Eine richtige Stadt in der Stadt, eine Kirche in der Mitte. Auf den Dächern der Hochhäuser sind Swimmingpools für die Bewohner (die im Notfall gleichzeitig Löschwasser bereitstellen), insgesamt sieben an der Zahl. Sehr faszinierend! Hier ein Bericht über die Pools in Alterlaa. Jedenfalls: Ich mag voll, wenn ich über solche Umwege (Buch > Musik > Coverbild > Architektur) neue Dinge (kennen)lernen darf
Getan Garmisch-Fotos gesichtet von unserem Girls-Trip. Wie ich es liebe dort, auch nach Jahrzehnten
Gelesen „Dass es uns überhaupt gegeben hat“ von Marco Wanda, dem Sänger der Band Wanda. Sein erstes Buch. Für mich musste es eine signierte Ausgabe sein, wie so oft, hehe (und was unterschreibt Marco? „Amore MW“, logisch). Ich hab das Buch sehr gemocht, es ist berührend, ehrlich, traurig, lustig, handelt von Freundschaft und Trauer, ganz viel Rausch und natürlich dem Aufstieg der Band. Eine Lieblingsstelle im Buch, wenn er über das zerrissene Gefühl, was das Berühmtsein (das er als „leuchtendes Merkmal“ bezeichnet) mit sich bringt, schreibt: „Ich wünsche mir immer wieder, es würde endlich erlöschen. Aber dem Prinzip, dass nahezu alles, außer der Liebe, einen Preis mit sich bringt, ist in diesem Leben nicht zu entkommen.“
Getrunken viel decaf Kaffee
Gegessen Tortellini beim neu entdeckten Italiener in Garmisch. Hinter uns sitzt eine Gruppe älterer Herren mit großen Biergläsern vor sich und unterhält sich in  schönstem breitem Bayerisch über Devisen. Das ist immer unser running gag hier, kurz bevor P nach USA reist: „Wir müssen noch zur Bank, Devisen holen.“ Das Wort ist so lustig
Gelacht I dass Nick Woltemade seine neue Rückennummer 27 bei Newcastle seiner Mama gewidmet hat. Und K mich auf „nächstes Mal“ vertröstet hat, als ich ihn darauf anspreche
Gelacht II über einen sehr netten Bayern. Am Eibsee stehen meine Mädchen und ich vor einem Café mit einem Schild mit Pfeil zu den Toiletten. L muss mal und wir fragen uns, ob das WC was kostet. Das fällt wohl einem vorbei laufenden Bayern auf und er spricht mich an: „Müssts ihr pieseln? Hier habt ihr meinen Café-Kassenbon, dann spart ihr einen Euro, das gibt eine Kugel Eis mehr später!“ Wie lieb von ihm. Diesen Trick kannte ich noch nicht, obwohl ich schon öfter am Eibsee war. Ich mach das immer so mit Parkscheinen, die noch gültig sind — die schenk ich dann anderen Autofahrern. Das ging am Eibsee allerdings nicht. Da zahlt man, egal ob man eine halbe Stunde oder vier Stunden parkt, 9 Eur und das Ticket ist nicht übertragbar. Krass
Gelacht III ich schaue irgendeinen mittelmäßigen Film im TV. In einer Szene sitzt eine Familie zuhause am Esstisch, Eltern plus drei Kinder. Dann sage ich: „Das sind aber viele Kinder, total unrealistisch!“ Und K meint: „Ehm, du hast doch auch drei Kinder?!“ „Hahaha, ach stimmt!“ Ich vergess das echt manchmal. Und immer, wenn mir das bewusst wird, staune ich selbst
Gelacht IV über eine kleine Anekdote aus den USA. Ps Gastmutter fragt, wie man Koljas Namen korrekt ausspricht und dann meint sie: „That’s a tricky one.“
Gelacht V als mir die bayerische Security vom Sultan vom Oman in Garmisch hinterher ruft, ich solle die Fotos löschen
Gelacht VI als ich ein, zwei langsamere Lieder laufen lasse, meint P: „Was hörst du so viel Deprimusik? Mach mal was Schnelleres rein!!“ 
Gelacht VII dass ich mitbremse, wenn meine Kinder Auto fahren und ich auf dem Beifahrersitz sitze
Gefreut I über den Besuch von Zeus. Das ist der kleine Hund von Ks Freundin. Das Geräusch der Pfoten, wenn Zeus hier auf dem Parkett herumflitzt ist zu süß. Und ich mag seinen Namen
Gefreut II über eine Postkarte direkt aus dem Vatikan, die erst Wochen später eintraf. Das erinnert mich an einen Spruch, den ich mal gehört habe in einem Interview mit Keanu Reeves. Als er einst in Italien war, verpasste er seinen Flieger, weil das italienische Taxi die Ruhe weg hatte und zu spät kam. Er nannte es: „It’s Italian time“. Das deutsche Pendant für mich ist „Komm ich heut nicht, komm ich morgen“
Gefreut III über Merch vom Oberlandesgericht, den L von einer Ausbildungsmesse mitgebracht hat (und den ich zufällig entdecke in einem Stoffbeutel an der Küchentür). Nicer Stift. Ich liebe Neon
Gefreut IV über eine schöne Begrüßung mit Kompliment auf Insta am frühen Morgen. So können Tage starten
Gestaunt über Fotos, die mir P und L aus München schicken. Besonders die arabischen Buchstaben unter dem  McDo-M haben es mir angetan (wie gut mich meine L kennt: „ Ich wusste, dass du die feiern wirst — ich hab sofort an dich gedacht“ Awwww). Es ist grad IAA und in der Stadt sind „Stände“ von Autoherstellern aufgebaut. Zum Beispiel von MINI ein London-Setting mit Underground-Station (wo sie gleich mal zwei Stofftaschen mitnehmen). Funny. Was auch noch witzig war an ihrem München-Trip: In der Woche hatten wir ganz viel Basketball geschaut und P ist Riesenfan der Da Silva-Brüder Oscar und Tristan, die in der deutschen Nationalmannschaft spielen. Besonders letzterer hat es ihr angetan. Ich finde heraus, dass der Vater der beiden Brasilianer ist und die Mutter Bayerin — witzige Kombi (in diesem Bericht der Sports Illustrated ist ein nettes Familienfoto zu sehen, bisschen runterscrollen). Der Vater betreibt außerdem eine brasilianische Bar in München. Also will P diese Bar aufsuchen. Leider öffnet die Bar erst abends — meine Mädchen waren aber mittags in der Stadt und so lange wollten sie dann doch nicht in München bleiben, lol. P ist optimistisch, dass sie in naher Zukunft nochmal einen Versuch starten wird: „Nächstes Mal geh ich abends hin!“ 
Gelernt I ein nobles englisches Wort aus dem Kochjargon. Ich schaue mal wieder „Jamie’s 30 Minuten Menüs“. Diesmal kredenzte Jamie etwas mit Wirsing. Ich verstehe das englische Wort nicht ganz und frage Google Translate. Und dann erscheint da: SAVOY. Wow, was für ein schöner Name für dieses kohlige Gemüse, haha. Ich kannte den Namen bisher nur von edlen Hotels, z.B. in London. Crazy. P meint: „Ich mag lieber brussels sprouts.“ Auch ein nettes Wort. Ich dann: „Und ich am liebsten cauliflower.“ Hätten wir das auch geklärt
Gelernt II einen neuen Spruch von Männern. „Seid ihr angesprochen worden in München?“ frage ich meine Mädchen. P: „Nicht nur einmal.“ „Ohaa. Erzähl!“ „Wir waren gerade bei Zeit für Brot und hatten uns eine Zimtschnecke geholt. Wir laufen so mit der Zimtschnecke in der Hand herum. Dann kommt uns ein Typ entgegen und fragt: 'Wo gibt’s die?' Ich dachte, er meint die Zimtschnecken. Und dann sagt der 'Deine Schönheit.' Ich hab nur abgewunken und bin weiter gelaufen.“
Gelernt III ganz viel Neues über das Oktoberfest in der Sendung von der ARD zum Fassanstich. Ich habe wieder die zweineinhalb Stunden durchgezogen und mir die komplette Liveübertragung angesehen, nachdem ich letztes Jahr noch von K gerügt wurde, warum ich mir das überhaupt gebe, haha. Mein Bruderherz guckt gleichzeitig in Oberfranken und wir kommentieren im Chat. Zuerst haben wir uns gefragt, wie die Bedienungen und Festwirte das beim Einzug machen, die da schon die ersten Maßkrüge in den Händen halten — ob die schon besoffen sind, oder ob da alkoholfreies Bier drin ist: „Check ich nicht, das ist ja Starkbier.“ Und P staunt über die Pferde, die die Wägen ziehen, das seien richtig starke und kräftige Pferde, ganz anders als die, die sie aus Amerika von ihrer Gastfamilie kennt. Ich: „Du meinst, das sind so Pferde, wie sie sie früher zum Pflügen auf dem Acker hatten?“ „Ja genau.“ Dann fand ich lustig, wie schnell der Fassanstich durch OB Reiter ging. Er war ja schon fertig, als der Moderator 3, 2, 1 zu Ende gezählt hatte. Dass das Holzteil zum Hämmern auf den Zapfhahn Schlegel heißt, wusste ich nicht (obwohl ich mit den gleichen Teilen damals in meiner Schreinerausbildung gearbeitet habe, wenn ich mit dem Stechbeitel z.B.  Schwalbenschwanzverbindungen in Schubladen gemacht habe). Der von Reiter signierte Schlegel kommt ins Oktoberfestmuseum (ob der OB davor extra noch bei der Maniküre war — bei dem Close-up auf seine Hände...). Das Oktoberfestmuseum kennen sogar Einheimische nicht, denn einer der Hauptdarsteller der Serie „Oktoberfest 1900“, Klaus Steinbacher, erzählt, dass er sich zur Vorbereitung intensiv mit dem Oktoberfest beschäftigt hat, und dazu u.a. im Oktoberfestmuseum war. Worauf seine Schauspielkollegin Rosalie Thomass, gebürtige Münchnerin, in fragt: „Echt? Oktoberfestmuseum? Wo wäre das denn?“ „Am Isartor.“ „Oh, das wusste ich nicht.“ Mein Bruder wirft ein: „Früher war es gar nicht üblich, dass alle auf dem Oktoberfest in Tracht feiern. Trachten trugen eher nur die Leute vom Land, also z.B. die aus Garmisch. Erst später haben das auch die Münchner übernommen.“ Ahaaa. Als der Moderator eine Frage an die Ehefrau von OB Reiter stellt, sagt er „Ihr Mo...“ und P fragt verdutzt: „Heißt er Moritz??“ „Haha, neee, Mo heißt auf bayerisch Mann.“ (P ist wohl noch zu sehr im Basketballfilm — der eine der Wagner-Brüder nennt sich nämlich Mo, von Moritz, hehe.) Dann hab ich einen neuen Begriff gelernt, „Aufgantern“. Das bedeutet, wenn am Zapfhahn das Fass leer wird, dass der Mann, der für Nachschub zuständig ist, die nächsten Holzfässer auf eine Holzplattform hievt, um sie zum Tresen zu rollen, damit der Schankbetrieb weitergehen kann — voll der Knochenjob. Als Beni Hafner den inoffiziellen Wiesn-Hit darbietet („Wackelkontakt“), fängt P auf einmal an mitzusingen. Ich wundere mich wirklich sehr: „Woher kennst du das Lied???“ „Vom Cannstatter Wasen, da lief das dauernd.“ Ach Gott. Die Luftballons, die auf der Wiesn verkauft werden, müssen übrigens aus Plastik sein, weil es letztes Jahr bei Modellen aus Aluminiumfolie zu Kurzschlüssen an den Oberleitungen kam und Bahnen auf den Stammstrecken ausgefallen sind. Die Holzbildhauerin Jessi Strixner hat eine Lederhosn aus Holz mit in die TV-Sendung gebracht. Vier Wochen hat sie daran gearbeitet. Der Moderator fragt: „Was kostet so eine Lederhosn aus Holz?“ „So um die 10.000 bis 12.000 EUR.“ Zum Oktoberfest fahren 300 Rikschas. Ein Fahrer erzählt, dass der Preis immer neu verhandelt wird. Gerade eben hat er einen Herrn 2 km gefahren und 25 EUR verlangt. Dann kommt eine Gruppe junger Männer und der „Kutscher“ fragt sie, was sie bereit wären zu bezahlen. „5 EUR. Wir sind Schwaben.“ „Haha, das hab ich gemerkt, aber das ist mir zu wenig.“ — der Fahrer lehnt die Fahrt ab. Mein Bruderherz merkt an: „Wir sind ja auch halbe Bayern. Wegen Mama.“ Halbe Bayern, die noch nie auf dem Oktoberfest waren...
Gewünscht I Ks Reibeisenstimme aus der Kindheit zurück. Als es gerade in Strömen regnet und ich meine rosa Blume im Regenstürmchen filme, laufen unter dem Balkon zwei Jungs vorbei und feiern schreiend den warmen Sommerregen („Ist das geeeiiieeel!!!!“). Der eine hatte auch so ein Organ wie K früher, awww
Gewünscht II dass mich alle duzen. Finde das immer so nice. Als ich in der Tanke in Garmisch an der Kasse ankomme, sagt der Mann hinter dem Tresen „Griaß di“ zu mir. K konnte es nicht glauben, als ich ihm — zurück in Baden — davon erzähle
Geplant ein Bild über dem USM Lowboard aufzuhängen (X)
Gekauft neben der Alterlaa-DVD (s. „Gesehen“) auch noch Wanda Merch (z.B. einen Becher; so einen 190er hatten wir früher auch, aber unserer war feuerrot)

Schönes Wochenende!









































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