Gesehen endlich wieder die Kulturzeit auf 3sat und z.B. die belgische Künstlerin Miet Warlop kennengelernt. Sie hat sagenhafte 3,5 km Seide verarbeitet für ihr Werk „Inhale / Delirium / Exhale“, das gerade durch Europa tourt (hier ein Bericht). Ich mag so gerne Kunst mit Stoff. Deshalb hängt hier auch eine Seidenstoff-Arbeit mit einem Fotomotiv, das ich von meinem Balkon geknipst habe: der Ferrari vom einen Nachbarn und der verhüllte Benzer vom anderen Nachbarn. Ich mag besonders, wenn ein Luftzug den hauchdünnen Stoff bewegt
Gehört immer noch viel Französisches, vor allem, wenn ich mit P im Auto unterwegs bin, z.B. Aya Yakamura — Djadja
Getan ein neues „Souvenir“ (das für mich aussieht wie ein vergrößertes Streichholz) auf meinem „Schrein“ an meinem Schreibtisch platziert
Gelesen einen sehr, sehr schönen Bericht über die Illustratorin vom Pumuckl, Barbara von Johonson auf geheimtippmünchen.de. Ich liebe Pumuckl!
Getrunken einen letzten kleinen Rest Oasis (Multivitaminsaft auf französisch). Ls erste Amtshandlung, wenn sie in France ist: Oasis kaufen
Gegessen ein Gericht mit Fenchel, das mir mein Bruderherz empfohlen hat (hier zum Rezept) in leicht abgewandelter Form — statt Hühnchen hab ich Kartoffeln verwendet. Beim Kauf der Fenchelknolle musste ich sehr an meinen Running Gag mit einer Insta-Freundin denken. Wir schicken uns immer die kuriosesten Taschen/Schuh-Kreationen, zuletzt eine Pizza-Tasche
Gelacht I (noch immer) über eine Schul-Erzählung von K aus der ersten Woche nach den Sommerferien: „Wir haben eine neue Geographie-Lehrerin und mussten eine Vorstellrunde machen. Die Frage war: Welches Land bist du und warum?“„Haha, da würde mir so schnell gar nichts einfallen. Und? Welches Land warst du? „Schweiz. Ich sagte, weil ich neutral, zuverlässig und ruhig bin. Die Lehrerin fragte dann: Bist du auch reich? Und ich antwortete: Bald. Der ganze Kurs hat gelacht.“ L war übrigens Brasilien: „Weil Brasilien für mich für Musik und Tanzen steht. Das mag ich beides voll.“ Süß
Gelacht II über die leichte Ähnlichkeit des Ausblicks vom Herbert F. Johnson Museum in Ithaca/NY (in dem ein Buddy von P arbeitet) auf dem Campus der Cornell University und der Aussichtsplattform auf dem Turmberg hier. Naja, fast. Der Cayuga Lake fehlt leider, hehe
Gelacht III über den lustigen Namen eines Papierhandtuchspenders auf einer Autobahnraststätte
Gelacht IV eine Woche, nachdem P und L in München waren (s. Muc-Story vom letzten Blick zurück), bekomme ich auf Insta die Meldung angezeigt, dass die da- Silva-Brüder dort eine Autogrammstunde in der brasilianischen Bar ihres Vaters geben und leite das an P weiter. Sie ist sehr sauer über die knapp verpasste Chance: „Du willst mich doch vera...! Eine Woche, nachdem ich da war! Jungeeeee. Ahahahah. Noch nie so angry gewesen. Ughhhh.“ (nebst ganz vieler weinender Emojis) „Wärst du da wirklich hingegangen?“ „Haja klar.“
Gefreut I (bissl ambivalent) für L und K, dass sie kurz nach den Sommerferien schon wieder verreisen durften: Mit dem Sport-LK nach Cap de l’Homy an den Atlantik zu einem Surfcamp. Dafür durfte ich meine zwei Sportskanonenzwillinge samstags früh zum Bahnhof in Strasbourg kutschieren — was bedeutete: um 5 Uhr aufstehen. Als K die Straßenbahnen in Strasbourg erblickt, meint er: „Ohaaa, die sehen ja aus wie in Rom!“ Wir halten gegenüber vom Bahnhof an der Ecke zur Rue du Maire Kuss. Was für ein sweeter Straßenname. Und interessant — der Name hat sich mit den Jahren immer wieder verändert (ich = never not researching):
1873 Medianstraße
1874 Küssstraße
1918 Rue Küss
1919 Rue du Maire Küss
1934 Rue du Maire Kuss
1940 Küssstraße
1945 Rue du Maire Kuss
Die ersten Stunden und Tage waren eine Herausforderung, für die beiden natürlich mehr als für mich. Ich bekam ständig Hiobsbotschaften per Snap: Erst haben sie den Anschlusszug in Paris verpasst um eine Minute, dann gab es in Dax Schwierigkeiten mit dem Mietwagen und sie mussten wieder ewig warten. Endlich am Ziel machten Gewitter das Zelt ungemütlich, es war kalt und die Duschen auf dem Campingplatz hatten kein richtig warmes Wasser. (Ich hatte solche Flashbacks in meine 20er, als ich auch in der Ecke campen war, etwas nördlicher, bei Arcachon. Ich mochte die Kiefernwälder am Atlantik so gerne und diese unendlich großen Strände — aber wir hatten Sonne satt...) Es ist so doof, wenn man Pech mit dem Wetter hat, das kann einem alles vermiesen. Erst am dritten Tag kam die Sonne laangsam raus, da zog das Surfbrett L eins über. K war scheinbar beim Wellenreiten etwas geschickter, wie L mir schrieb — er hat vielleicht den Vorteil, dass er als Snowboardfahrer ein besseres Gefühl für Balance auf einem Brett hat. Aber am Ende der Studienfahrt konnten alle auf dem Brett stehen und kleine Wellen reiten. Ich beneide sie echt darum, das stelle ich mir so cool vor (aber auch sehr schwierig). Ich frage K ungefähr zur Halbzeit: „Und? Wie gefällt dir das Camp?“ Er meinte: „Ja, Campen ist nicht so meins. Surfen macht Spaß.“ „Wie ist das Essen?“ „Ist okay. Geht besser. Deins ist besser.“ L hat mich wie immer versorgt mit schönen Fotos. Wie sie sich am letzten Tag bei Sonnenuntergang noch in die Fluten gestürzt haben, so nice
Gefreut II über Post aus Israel von meiner Brieffreundin. Über so vermeintliche Kleinigkeiten wie die beigelegte Mehlverpackung aus der Westbank kann ich mich seeehr freuen. Wo ich Typo so mag, besonders die arabische, aber auch die hebräische
Gefreut III dass der chillige Lehrer Ls Playlist auf der Studienfahrt im Mietwagen laufen lässt. Ich lese auf dem Foto aus dem Auto auf dem Display „IDK & Gunna — TiFFANY“ und frage: „Hahaha, wer hat denn das Lied reingemacht? “ und L antwortet: „Ich. Ich musste mein Handy verbinden wegen Routenplaner und dann hab ich einfach meine Musik angemacht“. Funny. Ich wusste gar nicht, dass es von Tiffany auch Uhren gibt, denn als ich den Song anhöre (um mir ein Bild zu machen, was der Lehrer sich anhören musste, hehe), achte ich auf den Text. Und der Typ singt „I got her a Tiffany watch“. Ahaaa
Gefreut IV dass auch viele andere das Buch von Marco Wanda (s. letzter Wochenrückblick) so mögen. Eine liebe Leserin hat mir den Link zu diesem Artikel auf tagesschau.de geschickt. Die dritte Auflage des Buches musste schon im ersten Monat nach Erscheinung gedruckt werden, wow
Geärgert I dass ich Ls Flasche vom BMW-Merch von der IAA geschrottet hab. War wohl nicht spülmaschinenfest, das Teil, upsi. Die Flasche hatte anschließend fast was von einem Kunstwerk und erinnerte mich irgendwie bissl an Erwin Wurms Convertible Fat Car (Porsche), lol
Geärgert II über eine Strasbourg-Erzählung von P, von einem Citytrip mit ihrer besten Freundin M. Die Freundin spricht perfekt Französisch — sie hat ein FSJ in Toulouse gemacht nach dem Abi. P und M gehen in ein Café und M will etwas zum Essen und Trinken bestellen — natürlich auf Französisch. Und die Bedienung besitzt die Arroganz, auf Englisch zu antworten, nach dem Motto: „Ich erkenne euch als Touristen und das lasse ich euch spüren!“ P: „M war richtig mad“. Zu recht. Erstens, weil M wirklich super Französisch spricht — es gab null Grund ihr auf Englisch zu antworten. Und selbst wenn nicht! Wenn jemand Fremdes in Deutschland versucht, sich auf Deutsch zu unterhalten, schätzt man das und antwortet nicht auf Englisch zurück, nur weil er es noch nicht perfekt kann. Ich kann den Ärger der Mädchen total nachvollziehen. P hat anschließend ihr Essen auf Englisch bestellt: „Dann hab ich erst recht richtig amerikanisches Englisch gesprochen.“ Und M hat knallhart weiter auf Französisch bestellt. Gut so! (Ich hab P gefragt, wie sie bestellt hat: „Hast du gesagt 'I would like to have...'?“ „Nee, so bestellt drüben keiner. Entweder du sagst 'I’ll do the Pizza' oder 'Can I get...'.“ Oh okay, vielleicht ist das eher die rural Variante)
Gelernt in einem Insta-Reel mit Austin Butler was Ausschlafen auf Englisch heißt: Sleep in. So ein schöner Ausdruck wieder, ähnlich schön wie Layover oder Speakeasy. Diese Wörter
Gefunden Ks alten Janker. Der kleine K sah so cute aus darin. Ich konnte den Janker einfach nicht zur Kleidersammlung geben oder verkaufen, als K damals herausgewachsen war. Dann hab ich in meinem Archiv Fotos gesucht aus dieser Zeit, aber nur das mit K im Friesennerz gefunden, hm. Das war am Staffelsee im Jahr 2010. Aber gut möglich, dass K unter dem Friesennerz den Janker trug. Während dieser Fotorecherche hab ich das Bild von der Checker-Plakatwand am Bahnhof gefunden. Die hat mich spontan an meine Lieblingsdecke erinnert. Das ist das coole am Fotoarchivdurchforsten. Man stößt immer wieder auf Sachen, die man schon lange vergessen hatte
Gewundert über eine Werbung in meinem Feed auf Insta. Ich dachte an etwas Harmloses wie so eine fluffige Luft-Schokolade (mochte ich als Kind sehr gerne, die von Aero)
Gekauft einen Feuerlöscher fürs Auto, weil wir auf dem Hin- und Rückweg nach Garmisch jeweils an Unfällen vorbei gefahren sind mit völlig ausgebrannten Autos, omg. Für solche Angelegenheiten schnappe ich mir immer K, er ist mein offizieller Kfz-Beauftragter. Als wir aus dem Autobedarf-Laden draußen sind, frage ich K: „Hast du gesehen, der Verkäufer hatte einen fetten Siegelring mit der Rolexkrone am Finger.“ „Was echt? Hahahaha, ist mir gar nicht aufgefallen.“ Und dann hab ich K von der Auslage eines türkischen Juweliers erzählt, an der ich mal vorbei kam: da lagen ganz viele dicke goldene Ringe dieser Art im Schaufenster — Siegelringe mit BMW-, Mercedes- und eben Rolexlogo in der Mitte, sehr lustig. Möglicherweise war das ja der Schmuck-Dealer des Verkäufers...
Schönes Wochenende!
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