Samstag, 21. Juni 2025

Blick zurück

Gesehen „Rio in Berlin“ in der Mediathek, eine Doku. Rio Reiser wäre diesen Februar 75 Jahre alt geworden. Mein Bruderherz hatte die „RIO I.“-Schallplatte — mit so schönen Songs wie „Junimond“ und „Für immer und dich“ — die lief bei uns damals rauf und runter
Getan meine beiden liebsten blauen und roten Wiesenblumen weiterverarbeitet zu a) Karten (Kornblume) und b) Mini-Stempeln (Klatschmohn-Kapsel)
Gelesen lustige Kennzeichenschilder und schöne Texte an der Lukaskirche beim Spazierengehen
Getrunken Leyla-Coca Cola im Wald, auf dem Rückweg meiner kleinen Radtour über Bulach nach Rüppurrmit kurzen Zwischenstopps beim Blumenzumselberschneidenfeld, auf dem Friedhof und in der Kirche — und vorbei an Pappeln, Kornblumenmeer und vielen Häusern mit Fensterläden. Ich steh voll auf Fensterläden. Immerhin gibt’s in Garmisch an der Ferienwohnung welche — ich liebe es, die jeden Abend zu zu machen. Viel lieber als unsere hässlichen Plastikrollläden hier runter zu lassen, uah
Gegessen Nektarinen, Kirschen, Erdbeeren, Wassermelonen und Grannies in wechselnder Reihenfolge
Gefreut I dass K so eine Freude hat am Sprungturm, noch immer. Er schickt Filmchen aus Waghäusel, wo der nächste 10-Meter-Turm steht. Leider hat er die falsche Zeit erwischt (sprich, er war zu spät dran), weil es dort folgende Regel gibt: jeder Turm ist eine halbe Stunde geöffnet. „Erst der 1er eine halbe Stunde, dann der 3er, der 5er, der 7,5er und dann erst der 10er. Das dauert dann zwei Stunden, bis der 10er auf ist. Das hat mir nicht mehr gereicht.“ Und so hat er es „nur“ bis zum 7,5er geschafft diesmal. Im Anschluss schickte mein Bruder eine Horrormeldung aus seiner Gegend in die Gruppe, nämlich diese hier. Mein absoluter Alptraum. So unendlich schlimm
Gefreut II dass K das mit dem Alkohol genauso sieht wie der Basketballspieler DeMar DeRozan (was für ein Name)
Gefreut III dass zwar wenig Blumen auf dem Feld zu schneiden waren (zu spät für Pfingstrosen, zu früh für Gladiolen) — dafür aber hübsche Artischocken. Und eine einzelne Iris hab ich auch gefunden und mitgenommen
Gelacht I über eine funny Notiz von K. Auf einer ganzen karierten DIN-A4-Seite steht in großen Lettern: „BIN BEI ANTONIO HAARE SCHNEIDEN. KOMME SPÄTER (RECHTZEITIG).“ „Rechtzeitig“, hehe, es stand nämlich noch ein Termin danach an, deswegen fand er diesen Zusatz scheinbar sehr wichtig. Ich freu mich immer über seine Zettel, auch, weil die so rar sind
Gelacht II über einen noch verpackten Feuerlöscher im Freibad, der saß einfach vor den Umkleiden auf der Bank
Geärgert dass mein Fahrradkorb nur noch an einem seidenen Kabelbinderfaden hängt und ich das erst unterwegs bemerke, als ich den Korb befüllen will mit meinen Drogeriemarkt-Einkäufen. Drei von vier Kabelbindern sind einfach abgegangen, top
Gewünscht die Haut von L. Nach zwei Tagen im Freibad und am See sieht sie gefühlt aus wie nach einem 4-wöchigen Strandurlaub. Gemein
Gekauft meine Jahresration Fisherman’s Friends, wie immer bei Metro. Ich mag die Riesenregale dort und, noch besser, diese Riesenpackungen. Und exakt jedes Mal bleib ich vor diesen typischen Pommesbuden-Salzstreuern stehen und überlege, einen mitzunehmen. (Beim nächsten Mal. Definitiv!) Hatten wir nämlich ganz früher zuhause und erinnert mich außerdem an meine Kindheit, an endlose Sommer im Freibad mit den besten Pommes
Gekauft Ein Reclamheft mit Texten* von Rio Reiser. I like

Schönes Wochenende!

*Kostprobe:

Der Traum ist aus

Ich hab geträumt
Der Winter wär vorbei
Du warst hier
Und wir warn frei
Und die Morgensonne schien
Es gab keine Angst
Und nichts zu verliern
Es war Friede bei den Menschen
Und unter den Tieren
Das war das Paradies

Der Traum ist aus
Der Traum ist aus
Aber ich werde alles geben
Dass er Wirklichkeit wird

Ich hab geträumt
Der Krieg wär vorbei
Du warst hier
Und wir warn frei
Und die Morgensonne schien
Alle Türen waren offen
Die Gefängnisse leer
Es gab keine Waffen
Und keine Kriege mehr
Das war das Paradies




























Samstag, 14. Juni 2025

Blick zurück

Gesehen eine kleine, feine Ausstellung von Austauschstudierenden in der Kunstakademie. Ich mag immer so gerne blurry Motive (das Portrait hat fast einen Glitch-Effekt, finde ich). Im Schlepptau hatte ich dabei: K. Erst ist er zögerlich: „Wie lange dauert das denn? Ich will heute noch ein Probetraining im Fitti machen.“ „Viertelstunde, das ist nur ’ne kleine Ausstellung!“ „Okay, ich komm mit.“
Getan mir P geschnappt und mit ihr zur „Goldtown Hip Hop Jam“ im Schmuckmuseum Pforzheim geflitzt. Ich finde die Idee so super, Menschen mit so niederschwelligen Angeboten (Musik; Eintritt frei) ins Museum zu bekommen. Ich liebe dieses Gebäude! Und der alte Jaguar, der davor stand, war auch ganz nett. Auf der Hutablage lag ein Buch mit dem Titel: „Liebe“
Gelesen ein kleines Interview mit Mohamed Almusibli, dem Direktor der Kunsthalle Basel auf weltkunst.de (hier geht’s zum Interiew)
Getrunken Sprite Zero, leider ohne funny Namen
Gegessen Haselkuss. Nussigste Creme, die ich kenne — kommt aus Tirol, I like
Gefreut I dass es so schön ist im Botanischen Garten, auch auf dem Weg dahin schon — vorbei am Prinz Max Palais und an der ehemaligen Künstlerkneipe UBU (mit Riesen-Italien-Flagge darüber)
Gefreut II dass es so schön ist in Spessart (was für ein süßes Rathaus!) — und dass dort so viele Kirschen an den Kirschbäumen hängen. Leider zu weit oben...
Gelacht I über Mitbringsel von Mama aus Bayern: Ein Sixpack vom Brauhaus Garmisch mit z.B. so schönen Biersorten wie „Zugspitzgold“
Gelacht II als P mit einer Colaflasche ankommt, auf der „Schatz“ steht. Die ist wenigstens universell einsetzbar, im Gegensatz zu Ks „Kevin“ letzte Woche
Gelacht III über eine mit AI erzeugte Einkaufsliste, die mir K schickt mit so tollen Sachen wie z.B. Whey Proteinpulver, Skyr, Erdnussbutter. Ohaaa. Passend dazu geht K neuerdings jeden zweiten Tag joggen oder macht Sprints im Park. Mal sehen, wie lange diese Phase anhält
Geärgert I dass ich erst lange im Sanitätshaus anstehe, um dann in den Laden nebenan geschickt zu werden, boah
Geärgert II dass der Rollladen am Balkon in die Knie geht, und ich ewig auf die Handwerker warten muss. Bei jedem anderen Rollladen in der Wohnung hätte es mich nicht gejuckt, aber am Balkon verdursten meine Pflanzen bei der Hitze, zB. meine hübschen Kornblumen
Geärgert III über depperte Motorradfuzzis, die meinen, nachts um halb eins noch ultralaute Rennen fahren zu müssen. Ich fühlte mich wie auf dem Nürburgring
Gewünscht mehr Grubentücher
Gelernt einen netten Spruch* von Dante Alighieri (mag seinen Vornamen sehr)
Gewundert dass die Wicke ihre Farbe ändert, von Weiß/Rosa nach Blau. Nie gesehen
Gekauft Arizona Birkenstocks in Wildleder. Sahen gar nicht gut aus an mir, uahh. Schade für meine Füße — aber sehr zur Freude von P: „Die sind doch voll öko!“ Anscheinend gilt das nicht für ihr Boston-Modell, hahaha

Schönes Wochenende!

*
„Wenn du Liebe hast, spielt es keine Rolle, ob du Kathedralen baust oder in der Küche Kartoffeln schälst.“ 
Dante Alighieri














Samstag, 7. Juni 2025

Blick zurück

Gesehen Bezzel & Schwarz in der Bayerischen Staatsoper. Super interessant! Wie viele Menschen da angestellt sind (über 1000!), Wahnsinn. Hätt ich nie gedacht
Gehört Childish Gambino — Feels Like Summer. Hat mir P mal wieder geschickt; der Song kam wohl in einer Serie vor. Mag ich — auch das blau-rote Cover! Bei genauerem Hinhören hab ich festgestellt, dass dieser chillige Sommervibe täuscht und der Song einen ernsteren Hintergrund hat. Es geht um die Erderwärmung und das Klima. Finde ich sehr cool, so ein Thema in einen Song zu verpacken. P und ich haben daraufhin noch ein bisschen gegoogelt, und sie liest mir vor, dass der Sänger eigentlich Donald Glover heißt und der Name Childish Gambino von einem Wu-Tang-Namensgenerator erstellt wurde. Er ist außerdem Schauspieler, Regisseur und Autor. Und er hat einen ungewöhnlichen Geburtsort: Glover wurde auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien geboren (lustig, der Name ist mir sofort ein Begriff, weil das Video zu „I Still Believe“ von Mariah Carey dort gedreht wurde, haha). „In seiner Musik thematisiert er den Konsum, die gesellschaftliche Polarisierung, die Gewalt und den Lebensalltag vieler Afro-Amerikaner zwischen Rassismus und Armut.“ (Quelle Wikipedia)
Getan I auf dem Land spaziert und den wunderschönen Ausblick Richtung Schwarzwald genossen, später wurde es dann schön blau (siehe „Gefreut“)
Getan II mit L über alte Freibadzeiten sinniert und wehmütig geworden
Gelesen Grazia
Getrunken einen Schluck von Ps Energydrink. Jedes Mal frage ich mich, wie man so was trinken kann?
Gegessen Kirschen ge. Und kurze Zeit später gelacht über eine thematisch passende Konvo in der Familiengruppe. P hat 800 g Kirschen in Heidelberg gekauft. Und das, obwohl ihr Studentinnendasein laut eigener Aussage unter dem Motto „Life on a budget“ läuft
Gefreut I über Blau beim Spazierengehn. Zuerst die Kornblumen — und dann das Christo-Fachwerkhaus. Drei Kornblumen hab ich mit nach Hause genommen. Zwei für die Vase, eine zum Pressen (die liegt gerade unter einem dicken Stapel von Büchern, mal sehn, ob die hinterher immer noch blau ist oder verblasst)
Gefreut II dass bei nervigen Arztbesuchen wenigstens der Ausblick schön grün war — und dank der sich spiegelnden „Lichtskulptur“ (mit einem bisschem guten Willen) ein kleines Kunstwerk
Gelacht I ich sitze auf dem Balkon mit P. Sie mustert mich, wandert  mit den Augen über meine Knie, Arme und mein Face, und meint dann: „Komisch, du hast gefühlt überall Sommersprossen, aber keine im Gesicht.“ „Echt so! Früher waren da ganz viele!“ Das unerklärliche Verschwinden der Sommersprossen
Gelacht II über einen neuen Schuhtrend. Wie praktisch! Da muss K ja gar keine neuen Schuhe kaufen — kann er einfach seine Kickschuhe anziehen, lol
Gelacht III K kommt mit einer Colaflasche nach Hause, auf der groß Kevin drauf steht. Ich zu ihm: „Warum holst du diesen Namen?“ „Ich finde den so schlimm. Deswegen.“ (Logik?) „Die Kassiererin hat sicher gedacht, dass du Kevin heißt.“ „Warum sollte sie das denken!? Und was ist mit dir — du holst eine Dose mit Max drauf! Und jetzt?“ „Da ist es ja eindeutig, dass ich das nicht sein kann. Außerdem ist der Name viel schöner.“
Gelacht IV über einen Schwank* (aka kleiner Männer-Diss, hehe) aus Ps Englisch-Seminar
Gelacht V als ich P erzähle, was Trump zu Merz gesagt hat („You speak such good English. Is it as good as your German would you say?“) meint sie: „Das sagen sie bei mir auch immer, wenn ich in Amerika bin. Die meinen das ernst!!“ Das kann nicht wahr sein
Geärgert dass Bücher teils so schlecht verpackt ankommen, lauter Schrammen, nooo
Gewundert I dass mein Papa nach vielen, vielen Jahren der Abstinenz das Pfeiferauchen immer noch vermisst, als ich ihm ein Foto von früher schicke, auf dem er zu sehen ist als Medi-Student in Würzburg
Gewundert II dass der Bruder aus der Studi-WG gegenüber sogar sein iPad auf den Balkon mit raus nimmt, um das CL-Finale zu schauen
Gelernt I eine neue Begrüßungsfloskel am Telefon (wohl eher unter Jugendlichen). Als P anruft sagt sie: „Helloo!! What’s good?“ Ich so: „Eh, was hast du gesagt?“ „What’s good?“ „Und das heißt?“ „Was geht?“ „Ahsooo.“ Ich komm da manchmal echt nicht mehr mit. Feier ich aber irgendwie, weil ich so immer wieder was Neues lerne
Gelernt II dass man mit Klebepunkten schreiben kann
Gekauft einen Ventilator

Schönes Wochenende!

*
We, a group of 6 people, were sitting in a circle around a table at the end of an English seminar, in which we only play fun games that we could possibly use in our future lessons as teachers. We just finished playing a card game and everybody was getting ready to leave when our lecturer asked whether we had any fun plans for today. She turned to me and said: „You’re all dressed up, are you going on a date?“ I answered, very surprised: „Nooo.“ After that, my lecturer answered: „Good, because you’re to good for them.“ (Der einzige Junge im Seminar trägt’s mit Fassung und lacht)