Samstag, 15. November 2025

Blick zurück

Gesehen „Filmstunde_23“  in der Mediathek (BR). So ein guter Film! Mein Bruderherz leitet mir jede Woche den shelfd-Newsletter mit Film-Empfehlungen in der Mediathek weiter. Und bei diesem Film hat mich die Beschreibung sofort sehr neugierig gemacht: „1968 startet der damals 35-jährige Edgar Reitz an einem Münchner Mädchengymnasium ein einzigartiges Projekt: In vier Wochen unterrichtet er eine 8. Klasse im neu geschaffenen Fach Filmästhetik — der erste dokumentierte Versuch, Film als eigenständiges Schulfach zu etablieren. Bei einem Klassentreffen 2023 kommen die zu Seniorinnen gereiften Ex-Teenagerinnern zusammen, um mit Reitz die damals entstandenen Werke neu zu sehen. Filmstunde_23 ist eine Liebeserklärung an das Filmemachen — montiert aus den Schwarz-Weiß-Dokumentaraufnahmen von 1968, den Super-8-Filmen der Schülerinnen von damals und den farbigen Aufnahmen des Wiedersehens 2023. Ein charmanter, nostalgischer Film mit ganz viel Stil!“ Grande. Ich finde, Reitz war ein ganz toller (Film)Lehrer — er hat die Schülerinnen ernst genommen, war interessiert, hat nicht gewertet, nicht geurteilt, sondern zugehört und nachgefragt — und natürlich viel beigebracht und vermittelt. Mich hat die Szene sehr berührt, als eine Seniorin im Rückblick erzählt, dass nicht etwa die Mutter oder der Vater sondern Edgar Reitz der erste Mensch war in ihrem Leben, der sie gefragt hat, was sie für Gefühle hat, was sie interessiert, was sie möchte vom Leben. Im Nachgang habe ich herausgefunden, dass Reitz u.a. Professor hier an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe war und dort das Europäische Institut des Kinofilms gegründet hat
Gehört Her’s — What Once Was. Dieses Video (hier) wurde mir auf Insta angezeigt. Über die Kommentare erfahre ich, dass die jungen Musiker aus UK (damals 24 und 25 Jahre alt) und ihr Manager 2019 bei einer Tour in den USA tragisch ums Leben gekommen sind (hier ein Bericht auf stern.de). Ich stelle mir das so schlimm vor... die Musiker (und die Eltern für sie bestimmt mit) freuen sich, auf Tour gehen zu dürfen, haben vielleicht lange davon geträumt und dann müssen sie sterben, weil ihnen ein betrunkener Geisterfahrer entgegen kommt. Wie unendlich traurig
Getan I das Radl geschnappt, L geschnappt und zur Kunstakademie geflitzt und die Graduiertenförderung-Ausstellung besucht. Ich hab mich gefreut, ein paar Bilder von HanGyol Kim zu entdecken, weil ich von ihr auch zwei Bilder besitze. L war ganz erstaunt: „Du hast Bilder von einer Studentin gekauft?“ „Ja, die unterstütze ich besonders gerne.“ „Also, die sind dann praktisch noch hier und lernen? Und verkaufen schon Bilder? Und was machen sie danach?“ „Möglichst von ihrer Kunst leben, aber das schaffen wahrscheinlich die wenigsten. Über HanGyol hab ich gelesen, dass sie auch in einem vietnamesischen Restaurant arbeitet nebenher (hier ein Artikel über sie auf monopol).“ Dabei macht sie so tolle Kunst! Und dann staunen wir über das Kunstakademie-Gebäude an sich, diese riesigen Fenster, der schöne Solnhofener-Plattenkalk-Boden und die hohen Räume, ach ach ach. L ist auch obsessed: „Altbau ist halt schon nice. Ich kenne niemanden, der Altbau nicht feiert!“ Rede
Getan II das Radl geschnappt, P geschnappt und zum ZKM geflitzt und die Ausstellung „The Story That Never Ends“ besucht. Witzig: ein Kunstwerk war interaktiv. Man konnte sein Face scannen lassen und das wurde dann in ein digitales Kunstwerk gebaut und groß an die Wand geworfen. P hat sich getraut, ich nicht. Es ist immer soo toll in diesem Museum. Nicht nur die Ausstellungen, auch dieses super große Gebäude an sich. Oder wie der Vater, der draußen vor mir lief, zu seiner Familie sagte: „Das Gebäude ist der Wahnsinn.“ Stimmt! Diesmal war etwas mehr los als sonst im ZKM, weil dort auch die ARD Hörspieltage stattfanden. Deswegen haben wir unseren Einkehrschwung ausnahmsweise geskippt
Getan III sehr viel nach oben geschaut und z.B. eine güldene Rettungsdecke in einer Baumkrone entdeckt oder das Detail der Oberleitung (erinnerte mich irgendwie an den Rohrkolben, den ich auf dem Stück gepflanzt hab, der aber nix wurde, Maaannnn), oder eine Traube Christbaumkugeln über einem Blumengeschäft. Das war wieder eine Aufgabe in meinem „The Art Of Noticing“-Buch. Dazu hieß es u.a.: „We spend so much time looking down at our phones or our feet, or even just from side to side into store windows, that it’s a good idea to remind ourselves to look up towards the tops of buildings...“ Wie wahr!
Gelesen im Stadtmagazin „Klappe auf“ und erfahren, dass es hier Gottesdienste im Museum gibt!! Wusste ich nicht. Was für eine super gute Idee — z.B. morgen im ZKM (hier)
Getrunken zu viel Kaffee, aber immerhin decaf
Gegessen Rüblitorte nach diesem low-carb-Rezept auf Wunsch von L (das Mehl hab ich 50:50 mit Dinkelmehl gemischt — und Quark und Frischkäse hab ich durch Skyr ersetzt, der steht hier dank der Jugend reichlich im Kühlschrank, lol). Bevor ich die Rüblikreation fotografieren konnte, war sie schon gone, ohaaa. L hat sich 1000 mal bedankt für die „sehr, sehr gute“ Torte, hehehe. Ich würde sagen, das ist eine veritable Nachbackempfehlung
Gelacht I dass Papa seinen kleinen Zweitwagen mit unserem Mini vergleicht. Einfach nein!! Hahaha
Gelacht II über viel Jugendsprache in meiner Konvo mit P auf Insta. Es geht um eine hunderte Meter lange Schlange vor einer Ladenneueröffnung in München. Wir sind uns einig, dass wir niemals anstehen würden bei so was
Gefreut I über das viele Raschel-Laub überall. Ich ertappe mich dabei, wie ich im Hof durch unser Laub schlurfe wie ein kleines Kind. Schönes Geräusch. Und diese Farben! Schade, dass das bald alles weg ist...
Gefreut II über Nebel. Wie die oberen Stockwerke vom Hochhaus der Deutschen Rentenversicherung einfach wegfaden... Ich liebe Nebel
Gefreut III über einen mediterranes Klingelschild, während ich umgeben war von Kälte. Wäre ein Fall gewesen für die Noticing-Buch-Aufgabe „Kontraste“
Gefreut IV über eine schöne Diogenes-Papiertüte mit funny Spruch drauf: „Wenn ich lese mach ich keinen Käse.“ Top. Das erinnerte mich bisschen an die Plakate, die es vor ein paar Jahren mal gab: „Schock deine Eltern — lies ein Buch.“ Fand ich auch gut
Geärgert dass das gepresste Vergissmeinnicht leider seine blaue Farbe verloren hat
Gestaunt I dass K mir zutraut, dass ich Donuts kann. Haha. Bis vor kurzem wusste ich noch nicht mal, dass das so heißt. Und nein, es sind nicht die, die man isst...
Getaunt II was der Supermond für Schatten werfen kann
Gepflückt eine Hortensie, die über den Zaun hing
Gefunden Zwillingsmalereien vom blauen Land (hab ich jetzt einfach mal so betitelt)
Gelernt ein neues Kompliment: „Ich mag deine Energie“. Find ich cool, weil das nicht auf Äußerlichkeiten abzielt sondern auf die Gesamtaura, oder wie man es nennen will
Gekauft Toner

Schönes Wochenende!

































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