Samstag, 6. Dezember 2025

Blick zurück

Gehört De La Soul — Patty Cake. Wusste gar nicht, dass es De La Soul noch gibt, war ein Tipp von meinem Bruderherz
Getan I mit K die Ausstellung „Archistories“ in der neu renovierten Orangerie der Kunsthalle besucht und darin ein Werk entdeckt von Günther Förg, das hier zuhause auch zu finden ist. (Ks Kommentar: „Krasss!“) Leider hat das Glas von meinem Bild einen großen Sprung (keine Ahnung, wie der da rein kommt, es war mal wieder keiner), das muss ich dringend austauschen
Getan II schon mal nach den Glöckchen für die Bescherung geschaut. Das blaue kam neu dazu. Ein gläsernes lagert noch im Keller beim Christbaumschmuck
Getan III Geschenke verpackt und dann mein Wichtelpaket nach Münster geschickt
Getan IV Schokocrossieskränze (nach diesem Rezept) gemacht und eingetütet
Gelesen im Kunstkatalog von Artes, den man hier kostenlos ordern kann (allein der Titel ist es wert)
Getrunken Rooibos Karamell Tee, naja. Mochte K nicht so gerne, deshalb hat er auf meiner Einkaufsliste handschriftlich ergänzt: „2x Roobois Vanille“, hahaha
Gegessen sehr gutes, schokoladiges Bananenbrot, dessen Rezept L mit der künstlichen Intelligenz generieren ließ — wieder nach dem Motto: „Ich habe Datteln, Haferflocken und gemahlene Mandeln, mach mir daraus bitte ein Rezept“:

Bananenbrot à la L&KI, lol

2 reife Bananen
10 Datteln
2 Eier
150 g Haferflocken
100 g gemahlene Mandeln
2-3 EL Backkakao
1 TL Backpulver
eine Hand voll Schokotröpfchen

Den Ofen auf 175 °C vorheizen.

Die Datteln 10 min. in Wasser einweichen. In der Zwischenzeit die Haferflocken fein mahlen und mit den restlichen trockenen Zutaten in eine große Schüssel geben. 

Die weichen Datteln plus die zwei Bananen pürieren. Die Eier in einem Schälchen verquirlen. Die Dattel-Bananen-Masse und die Eier in die große Schüssel geben und alle Zutaten gut miteinander vermischen (bis auf die Schokotropfen). 

Eine Kastenform mit Backpapier auslegen, den Teig hineingeben und glatt streichen. Die Schokotröpfchen darauf streuen. Das Bananenbrot auf der mittleren Schiene etwa 40 bis 50 min. backen. Yummy. L hat es sehr gefeiert.

Gelacht I über den Stille-Post-Adventskalender in der Familiengruppe. Ich habe mir dieses Jahr einen Künstler-Adventskalender (einfach nur aus Papier mit hübschen Bildchen drinnen) von Christoph Ruckhäberle geholt. Als ich das erste Türchen fotografiere und in die Gruppe stelle, ernte ich Begeisterung. So war die 24-Tage-Story geboren — ich schicke seither jeden Morgen das aktuellste Türchen/Bildchen an die Familie
Gelacht II über ein zeitlich passendes Klingelschild. Geht jetzt ganz schnell zu Ende, das Jahr... 
Gelacht III über ein lustiges „Rechenzeichen“ (also während die App die Antwort generiert) bei Chat GPT. Erinnert mich voll an das Logo von Sonor Drums
Gefreut I dass ich noch ein paar bunte Zuckerperlchen im Schrank gefunden habe
Gefreut II über zwei witzige machbare Aufgaben aus dem Noticing-Buch zum Thema Museum: 1. Man soll in eine Ausstellung gehen und das Spiel „Buy, burn or steal“ spielen: Participants are challenged to examine all the works in a particular gallery and decide which one they’d be willing to buy, which one they so despise that they’d like to burn it and which one they love so much that they want to steal it.“ Ich hab da so meine Vorbehalte (klar es ist nur ein Spiel) und ich merke an zu P: „Ich würde niemals etwas klauen. Warum sollte ich ein Kunstwerk klauen?“ „Na, wenn es so teuer ist, dass man es sich nicht leisten kann!“ Jaa, okay, auch wieder wahr... das ist bei Kunst ja echt schnell passiert, wenn ich mir da die Klimts, Richters oder Rauchs so anschaue. 2. Man soll ins Museum gehen und auf alles achten, außer auf die Kunst. Funny, hab ich aber auch schon gemacht — lieber aus dem Fenster herausgesehen, oder das Inventar bestaunt, oder beobachten, wie die Wächter herumschleichen, gelauscht, was andere Besucher so sprechen, oder ich hab intensiv die Einträge im Gästebuch studiert. Ein paar weitere Anhaltspunkte aus meinem Buch: „Look at the flaws. Consider the guards. Pay attention to the names of donors. Study the behaviour of other museum-goers. Listen to what other patrons say to one another or what the staff say to them. Conduct an unrelated activity. Tune in objects that could be art.“ Letzteres finde ich super spannend, das probier ich vielleicht mal aus: „In a somewhat incident in 2016, a prankster left a pair of glasses on the floor of a San Francisco Museum of Modern Art Gallery — where it was soon surrounded by (picture-taking) patrons believing the spectacles to be an artwork. This kind of things has happened repeatedly. Why? Museums are a specialised context, the writer Tom Vanderbilt has pointed out, and 'have been called a „way of seeing“, perhaps even a training ground of looking at the wider world'. This, he suggests, helps explain why a fixture or fire extinguisher can be mistaken for art. In short, we’re primed to see art in museums, so everything looks like art.“
Gefreut III über schöne Gedichte, z.B. das Dezembergedicht* von Erich Kästner (ich mag alle seine Monatsgedichte)
Gefreut IV dass man jetzt immer mehr Herrnhuther Sterne sieht (zuletzt sah ich einen riesengroßen in einem Friseur hängen). Überhaupt kann man viel schönes Erleuchtetes entdecken zur Zeit bei Abendspaziergängen, z.B. ehemalige Tankstellen, Säulen an alten Brücken, Hauseingänge und Garageneinfahrten. Und ich liebe es, in der Kälte zu spazieren und „Rauch“ aus dem Mund zu pusten, hehe. Mochte ich als Kind schon
(Sehr) gefreut IV dass überraschenderweise mein Pfälzer Baumarkt Adventskränze aus Seidenkiefer im Sortiment hat. Hab ich noch nie gesehen! Hab mir natürlich sofort einen unter den Arm geklemmt und bin damit zur Kasse marschiert. (Mein Archi-Onkel hatte zu Weihnachten ausschließlich Kiefern im Wohnzimmer stehen — das ist eine sehr starke Kindheitserinnerung von mir, weil dieser Christbaum so anders aussah als alle anderen Christbäume) Danach ging’s weiter zu Müller, um vier bunte Kerzen zu holen. Da gibt’s die besten Kerzen: durchgefärbt, viele verschiedene Farben und sie brennen tropffrei ab (und P meint auch langsamer als „normale“ Kerzen). Nur doof, dass ich zuhause erst mal die kleine Eisensäge an meine Kerzenhalterungen ansetzen musste – die waren nämlich zu lang für das dünne Kränzchen. Uff. Aber ich war ja froh, dass ich überhaupt eine Eisensäge im Schrank gefunden hab...
Gefreut V über die schöne Marmorierung der Amaryllis
Geärgert I dass P, L und K gefühlt abwechselnd malade sind
Geärgert II dass ich nicht in München wohne und somit nicht bei der Ausstellungseröffnung mit den Jahresgaben des Kunstverein München anwesend sein konnte. Das ein oder andere Werk hätte mich wirklich sehr, sehr interessiert. Leider waren erst tags darauf gegen 13.00 Uhr die ausgestellten Werke auch online zu kaufen. Das war dann für mich zu spät — die Gülbin Ünlüs, auf die ich ein Auge geworfen hatte, waren schon weg. Sigh
Geärgert III dass ich bei den Papierkreisen für meine Bastelkugel random die Farbkombi bekommen habe, die mir am wenigsten gefällt — grün und gelb
Gerätselt warum Telefonieren bei den Jungen so verpönt ist. P hasst es und erzählt von einer Kommilitonin: „Weißt du, was S macht? Sie ruft extra früh beim Sekretariat an, damit sie eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen kann und nicht mit einer echten Person sprechen muss!“ Ich kann es aber verstehen, ich telefoniere auch nicht sooo gern. Oder naja, eben nur mit bestimmten Menschen
Gestaunt I dass die Eisenstollen an Ks neuen Fußballschuhen Nummern haben. Ich hab echt bissl Schiss bei Eisenstollen, ich muss da immer an Donnarumma denken, der seit Dezember 2024 für den Rest seines Lebens eine tiefe Erinnerung an die Begegnung mit einem Eisenstollen im Gesicht trägt
Gestaunt II über sehr viele Führerscheinanläufe. Wie geht so was??
Gelernt eine neue Abkürzung. P erzählt vom Praktikum in der Grundschule: „Junge, nächste Woche einfach KMS!“ „Äh, was heißt das?!“ „Kill myself. Mittwoch und Donnerstag bekomme ich Unterrichtsbesuch! Fünf Leute von der Uni sitzen dann hinten in meiner Klasse und ich muss alleine Unterricht halten.“ Ach du Schande... ich bewunder P da schon. Ich könnte das nicht
Gekauft ein neues Parfüm von Prada in Probiergröße — weil ich das Pröbchen in einer Zeitschrift ganz nice fand. Der Rhabarber war’s für mich, hehe

Schönes Wochenende!

*Der Dezember
Erich Kästner

Das Jahr ward alt. Hat dünne Haar.
Ist gar nicht sehr gesund.
Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.
Kennt gar die letzte Stund.

Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.
Ruht beides unterm Schnee.
Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt.
Und Wehmut tut halt weh.

Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin.
Nichts bleibt. Und nichts vergeht.
Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.
Nützt nichts, dass man’s versteht.

Und wieder stapft der Nikolaus
durch jeden Kindertraum.
Und wieder blüht in jedem Haus
der goldengrüne Baum.

Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt,
wie hold Christbäume blühn.
Hast nun den Weihnachtsmann gespielt
und glaubst nicht mehr an ihn.

Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag.
Dann dröhnt das Erz und spricht:
„Das Jahr kennt seinen letzten Tag,
und du kennst deinen nicht.“






































Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für deinen Kommentar!