Gerade sind sie von einem Besuch in Deutschland zurück und ich habe mir Meike und Kottie für ein spannendes Interview geschnappt. Was in L.A. besser ist als in Berlin, warum Meike keine Kissen mehr produziert und weshalb Kottie neulich im Haus von Axl Rose (Guns’n’Roses) zu Gast war, lest ihr unter den Bildern.
meikelegler.world
kottiepaloma.com
Unser letztes Interview liegt über drei Jahre zurück. Inzwischen seid ihr nach L.A. gezogen. Was hat euch dazu bewogen?
Es gab mehrere Gründe – zum Einen waren wir Berlin nach so vielen Jahren ein wenig überdrüssig (auch des Wetters) und wir hatten Lust auf eine komplett neue Umgebung. Zum anderen lag es nahe, in die USA zu ziehen, weil ich (Meike) eine Green Card bekommen konnte und die Wahl fiel letztendlich auf Los Angeles, weil wir schon länger aus der Ferne beobachtet haben, dass große Galerien dorthin gezogen sind (wie z.B. Hauser & Wirth) und sich in der Kunstszene allerhand bewegt. Also haben wir nicht lange überlegt, haben den Green-Card-Prozess in Gang gesetzt und schließlich One-Way-Flugtickets gekauft. Zudem ist Kottie hier geboren und hat Familie und alte Freunde hier. Die Kunstindustrie ist viel stärker als in Berlin. Es gibt unzählige Sammler hier und wir beide verkaufen regelmäßig direkt aus unserem Atelier heraus.
Wie lebt ihr dort?
Wir wohnen in einem kleinen, freistehenden Haus mit großem GArten in Echo Parkt, einer jungen und bunten Nachbarschaft in L.A., die sich ständig weiterentwickelt. Zu Fuß können wir einkaufen gehen, zum Echo Park Lake laufen, tolle Cafés, Buchläden und Restaurants sind auch in der Nähe. Das ist ein großer Luxus, denn L.A. ist eine Autostadt – in vielen Wohngegenden ist man auf ein Auto angewiesen, wenn man zum Supermarkt muss oder überhaupt etwas erledigen will.
Und wie arbeitet ihr?
Es gab mehrere Gründe – zum Einen waren wir Berlin nach so vielen Jahren ein wenig überdrüssig (auch des Wetters) und wir hatten Lust auf eine komplett neue Umgebung. Zum anderen lag es nahe, in die USA zu ziehen, weil ich (Meike) eine Green Card bekommen konnte und die Wahl fiel letztendlich auf Los Angeles, weil wir schon länger aus der Ferne beobachtet haben, dass große Galerien dorthin gezogen sind (wie z.B. Hauser & Wirth) und sich in der Kunstszene allerhand bewegt. Also haben wir nicht lange überlegt, haben den Green-Card-Prozess in Gang gesetzt und schließlich One-Way-Flugtickets gekauft. Zudem ist Kottie hier geboren und hat Familie und alte Freunde hier. Die Kunstindustrie ist viel stärker als in Berlin. Es gibt unzählige Sammler hier und wir beide verkaufen regelmäßig direkt aus unserem Atelier heraus.
Wie lebt ihr dort?
Wir wohnen in einem kleinen, freistehenden Haus mit großem GArten in Echo Parkt, einer jungen und bunten Nachbarschaft in L.A., die sich ständig weiterentwickelt. Zu Fuß können wir einkaufen gehen, zum Echo Park Lake laufen, tolle Cafés, Buchläden und Restaurants sind auch in der Nähe. Das ist ein großer Luxus, denn L.A. ist eine Autostadt – in vielen Wohngegenden ist man auf ein Auto angewiesen, wenn man zum Supermarkt muss oder überhaupt etwas erledigen will.
Und wie arbeitet ihr?
Kottie: Ich arbeite als Kunstinstallateur bei
einer Firma, die viele Celebrity-Kunden hat. So war ich zum Beispiel neulich im
Haus von Axl Rose (von Guns’n’Roses) und habe die Bilder an seinen Wänden
ausgetauscht. Es war schon ganz lustig zu sehen, wie einer der größten
Rockstars aller Zeiten so lebt! Nach Feierabend und am Wochenende bin ich dann
in meinem Atelier in Chinatown und gehe oft zu Vernissagen.
Meike: Da ich noch immer auf Ateliersuche bin,
arbeite ich von zu Hause aus – der Wohnzimmerboden ist mein Zuschneideplatz.
Nicht unbedingt gut für die Knie, aber es ist ja Gott sei Dank nur eine
Zwischenlösung. Wenn ich eine Anfrage für einen Atelierbesuch bekomme, leiht
Kottie mir netterweise seinen Raum. Bei uns zu Hause haben wir nämlich so gut
wie keine Wandfläche und auch sonst ist nicht viel Platz. Manchmal arbeite ich
auch von einem Café in unserer Nachbarschaft, wenn es Sachen sind, die ich am
Computer mache, wie z.B. Entwürfe für neue Bilder.
Was ist besser in LA als in Berlin?
Auf alle Fälle das Wetter! Außerdem gibt es
einfach so viel mehr wohlhabende Leute, die Kunst sammeln und eine riesige
Interior Design Szene, die immer auf der Suche nach Kunst ist. Generell sind
die Menschen hier offener gegenüber Neuem. Super ist auch, dass man von L.A.
aus ruck-zuck am Strand oder in den Bergen ist. Santa Barbara, Ojai, Palm
Springs, Joshua Tree Park und so viele andere wunderschöne Ausflugsziele sind
nicht weit entfernt und die Natur finden wir hier besonders spektakulär.
Und umgekehrt – was war in Berlin besser als in LA?
In Berlin haben wir kein Auto gebraucht, alles konnte
man mit dem Fahrrad oder der U-Bahn erreichen. Das spart Geld und man bewegt
sich außerdem mehr. Aber andererseits war es auch immer ein bisschen
kompliziert, große Gegenstände wie z.B. Rahmen, Farbeimer usw. ohne Auto von A
nach B zu transportieren. Internet in Berlin bzw. Deutschland ist im Vergleich
zu hier ($60/Monat) spottbillig und insgesamt ist hier alles teurer als in
Deutschland (bis aufs Benzin). Das Leitungswasser in Berlin konnte man ohne
Bedenken trinken während es hier so nach Chlor schmeckt, dass wir es immer erst
filtern.
Werdet ihr in den USA bleiben? Wie sehen eure
Zukunftspläne aus?
Ja, wir werden auf jeden Fall bleiben. Ob für
immer können wir nicht sagen, aber für die nächsten Jahre mit Sicherheit. Unser
Traum ist es irgendwann einmal ein Mid-Century Haus in Mount Washington zu
kaufen und natürlich weiterhin an unserer Kunst zu arbeiten. Ich (Meike) will
außerdem noch einen Master in Psychologie abschließen und dann eine eigene
Praxis eröffnen. Die kommenden Jahre werden bestimmt nicht langweilig werden!
Meike, wie bist du darauf gekommen, Bilder aus Stoff zu machen?
Ich habe in den letzten Jahren ein Label für Kissen betrieben, die ich
in geometrischen Mustern genäht habe. Meine Stoffe habe ich bei unserem Umzug
hierher alle mitgebracht und nachdem ich letztes Jahr eine kleine kreative
Pause eingelegt habe, hat es mich irgendwann wieder in den Fingern gejuckt,
etwas aus diesen Stoffen zu machen. Allerdings wollte ich diesmal in eine
andere Richtung gehen und so bin ich auf die Idee gekommen Bilder
zu nähen. Ich habe dann mit einem sehr kleinen Format angefangen und hatte so
viel Spaß und neue Ideen, dass ich einfach immer weiter gemacht habe.
Inzwischen arbeite ich mit verschiedenen Kunsthändlern, Galerien und Interior
Designern zusammen. Kissen mache ich allerdings keine mehr. Ich hatte einfach das
Gefühl, dass sie eine Vorstufe zu dem waren, was ich jetzt mache und ich will
mich nun lieber voll und ganz auf die Bilder konzentrieren.
Kottie, hat sich dein Stil verändert seit du in L.A. lebst?
Ein bisschen, aber nicht wirklich, vielmehr habe ich ein neues Projekt
begonnen seit ich letztes Jahr in mein neues Atelier gezogen bin. Ich habe mich
auf meine abstrakten Gemälde konzentriert und spiele mit neuen Stilmitteln und
Techniken wie z.B. Text hinzuzufügen, die Farben abzukratzen, aufzutragen und zu
verwischen. Es ist mehr physisches Malen, mehr wie das, was Malen für mich ist.
Der Hauptunterschied zwischen dieser Serie und denen, die ich in Berlin gemalt
habe ist, dass die Bilder in Berlin im Vorfeld bereits ausgearbeitet waren. Ich
musste nur noch die Farben und die Stimmung auf die Leinwand bringen. Hier
hingegen habe ich keine Ahnung wie das Resultat aussehen wird, wenn ich anfange
zu malen. Ich arbeite mehr aus dem Bauch heraus als mit dem Kopf. Seit letztem
Dezember habe ich über 100 großformatige Bilder für dieses Projekt produziert.
Ich verwende Wandfarbe dafür, was neu für mich ist und ich liebe es. Bei Home
Depot – der amerikanischen Version von Bauhaus – kann man sogenannte Fehlfarben
kaufen, Farben die fälschlicherweise gemischt wurden oder die dem Kunden nicht
gefallen haben. Hier finde ich immer wirklich tolle und qualitativ hochwertige
Farben, die ich so nicht selbst mischen würde. Zudem haben diese Farben eine schöne
Dicke, sodass es am Ende aussieht als hätte ich mit Ölfarbe gemalt. Diese Serie
basiert auf einer anderen Serie, die ich in Berlin begonnen habe und bei der
ich auf alte Bibliotheksindexkarten gemalt habe. Die Serie heißt „Pop Songs“ und
ich habe ungefähr 400 davon produziert. Da mir die „Pop Songs“ auf den Karten so
viel Spaß machen, habe ich mich entschieden sie hier in LA in einem größeren
Format weiterzuführen.
Vielen Dank an Meike und Kottie für dieses interessante Interview und die tollen Fotos!
Alle Fotos © Meike Legler und Kottie Paloma
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Danke für deinen Kommentar!