Freitag, 27. November 2020

Pfalzliebe: Bad Bergzabern

Meine „Planungen“ für kleine Pfalzausflüge laufen meistens so ab: Google Maps App öffen, auf der Landkarte gucken, was interessant klingt, hinfahren. So war es mit dem „Kloster Liebfrauenberg“ in Bad Bergzabern. Ein kurzes Stück Autobahn fahren, dann ein paar pfälzische Dörfer mit lustig klingenden Namen (Minderslachen, Barbelroth, Kapellen-Drusweiler) durchqueren und das Auto am Ziel parken, das ich mir auf der Karte ausgeguckt hatte — in diesem Falle beim Klinikum Landau-Südliche Weinstraße. Ab da zu Fuß weiter. 
 
Dass das Gebäude seit den 2000er Jahren kein Kloster mehr ist, habe ich erst im Nachhinein über Wikipedia erfahren (auf dem Gelände ist jetzt ein Pflegeheim und ein Reiterhof). Aber das macht nichts. Schön ist es auf der kleinen Anhöhe allemal; vor allem auch der Weg dorthin. Man streift durch Weinberge, kommt an Pferdeweiden vorbei und an einem verwunschenen Anwesen. Google Maps sagt mir, es heißt „Villa Pistoria“. 
 
Auf dem Weg zurück taucht im Wald plötzlich ein Mini-Friedhof auf. Dann wieder Weinberge nebst bezauberndem Blick auf Bad Bergzabern. Nebenbei erfährt man dank der Schilder, welche Rebsorten hier so wachsen. Am Ende der Wanderung verabschiedet mich ein großer Strauch mit lauter knallblauen Kugeln — Schlehen (wie ich auf Nachfrage bei meiner sachkundigen Mama erfahre). Sie sind verwandt mit Zwetschgen und wunderschön. Und man kann daraus Schlehenlikör selber machen! Hätte ich das nur früher gewusst, dann hätte ich ein paar gepflückt!
 
Auf der Rückfahrt Rätselraten: das schmale weißen Haus mit Turm  — ist das eine Kapelle oder ein Wohnhaus? Noch ein kurzer Stopp bei einem Hofladen für ein paar Kilo süß-säuerliche Äpfel. Kurz vor Karlsruhe kommt die Sonne heraus und blinzelt durch die Leitplanken. Sie färbt das weiße Hochhaus rosa. Die Stadt hat mich wieder.

 













 

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