Donnerstag, 12. Juli 2018

Zu Gast bei... Marie in Landshut


Maries Wohnung ist eine Instagram-Entdeckung, wie neulich das Haus von Christina aus Berlin. Beeindruckt von so viel Aufgeräumtheit und Stilsicherheit bat ich Marie um ein Interview – und sie war sofort dabei. Wie schön! Warum die Radiomoderatorin und Mutter von zwei Mädchen nach dem Prinzip „Weniger ist mehr“ lebt, wie sie in Argentinien gewohnt hat und welche Stadt sie unbedingt noch bereisen möchte, lest ihr unter den Bildern. Hereinspaziert in Maries wunderbares Domizil! 

(PS.: Auf die hübsche Marionette, ein Hochzeitsgeschenk, bin ich ein wenig neidisch! Und auf dieses Wahnsinns-Fenster hinter dem Esstisch!!)

Alle Fotos © Marie / holly_marie_lopez



















Liebe Marie, bitte stell dich kurz vor – wer bist du, was machst du, wo lebst du und mit wem?
Ich heiße Marie Therese, bin 39 Jahre alt und lebe mit meinem Mann und meinen beiden Töchtern in Landshut, circa eine Stunde von München entfernt. Nachdem ich die letzten dreieinhalb Jahre die Morgensendung bei einem Radiosender moderiert habe (der Wecker klingelte täglich um vier!), habe ich beschlossen mir eine Auszeit zu gönnen und mich wieder mehr um die Familie zu kümmern.


Eure Wohnung ist ein Traum! Wolltest du schon immer in einem Altbau leben? 
Nach fünf Jahren in Buenos Aires kamen wir 2011 aus beruflichen Gründen wieder nach Deutschland zurück. Eigentlich wären wir in Braunschweig gelandet, doch in letzter Minute fiel die berufliche Entscheidung für Bayern. In Argentinien hatten wir ein wunderschönes 60er-Jahre-Stadthaus mit Innenhof und zwei Dachterrassen, hier konnten wir aber kein passendes Haus finden. 

Doch die Wohnung hat mich von der ersten Sekunde an begeistert. Das Jugendstilhaus aus dem Jahr 1906 war gerade komplett saniert worden und noch fast leer. Wir entschieden uns trotz kleiner Kinder für den dritten Stock, weil hier oben das Licht ein Traum ist. Wir haben drei Meter Raumhöhe, Fischgrätparkett und ein bleiverglastes, buntes Art-Deco-Fenster im Wohnzimmer. 

Dein Lieblingsort in der Wohnung? 
Das ist schwer zu sagen. Ich kann mich nicht zwischen Wohnzimmer und Küche entscheiden... Oder sollte ich nach dreieinhalb Jahren Frühschicht ehrlicherweise antworten, dass mein Lieblingsort mein Bett ist? Ich schlafe wahnsinnig gerne und endlich auch wieder genug. 

Deine Lieblingsfarbe? 
Ganz klar Schwarz! Das ist schlicht und elegant. Wobei einrichtungstechnisch bei uns Weiß und Braun dominieren. Einzelne Farbakzente gefallen mir, aber es darf nicht zu bunt werden, ich mag’s gerne minimalistisch. 

Dein Lieblingsmaterial? 
Ich würde sagen Holz, Beton und schwarzes Stahlblech. Aus dieser Kombination hätte ich gerne ein eigenes modernes Haus, dazu fehlt aber leider das passende Grundstück. 

Auf Instagram bezeichnest du dich als „Designlover“ – seit wann interessierst du dich für Design? 
Seit wann genau kann ich gar nicht mehr sagen. In unserer Familie und unserem Freundeskreis gibt es einige Künstler, Architekten, Produkt- und Grafikdesigner, ich denke das hat mich durchaus beeinflusst. Während meiner Zeit in Argentinien habe ich bei der Architektenkammer einen Interiordesign-Kurs besucht und mich sogar kurz im Möbelentwerfen versucht.

Neben Musik und Sprache sind Architektur und Design auf alle Fälle meine großen Leidenschaften. Vielleicht entwickle ich mich beruflich ja doch noch in diese Richtung... 

Dein Lieblingskünstler/-designer? 
Die Bauhaus-Architektur mit ihrer schlichten Eleganz fasziniert mich, zum Beispiel von Mies van der Rohe. Ich bin ein wahnsinnig großer Le-Corbusier-Fan, habe auch schon mal in der Unité d´Habitation in Marseille übernachtet, was absolut empfehlenswert ist! Ich mag die Möbel von Jean Prouvé und Arne Jacobsen. Schade, dass gutes Design oft zu teuer ist. 

Magst du Kunst? 
Ja, aber auch hier bin ich eher der Typ „weniger ist mehr“, unsere Wände sind also nicht vollgehängt. Ich mag Kunstwerke mit persönlicher Geschichte, zum Beispiel die Bilder von meinem Schwiegervater oder vom Cousin meines Mannes. Sollte mir jemand einen Picasso schenken wollen, würde ich aber auch nicht nein sagen. 

Dein Lieblingsmöbelstück? 
Ganz klar das 60er-Jahre-Sideboard. Es gehörte zur Wohnzimmerausstattung, die meine Tante zu ihrer Hochzeit bekommen hatte. Irgendwann wurde es ausgemustert und landete auf dem Speicher meiner Oma, wo es viele Jahre völlig vergessen voller Gerümpel stand, bis wir es „gerettet“ haben. 

Die nächste geplante Wohnanschaffung? 
Ein neues Bett für unsere kleine Tochter... vielleicht ein Hochbett, um mehr Platz zu schaffen.

Wir bräuchten mehr Stauraum. Wir haben keine Abstellkammer, keinen Speicher, keinen Keller und keine Garage. Ich versuche zwar viel auszumisten, aber bei einer vierköpfigen Familie sammelt sich so einiges an. Ich mag es, wenn alles sauber verstaut ist. Laut meines Mannes lautet mein zweiter Vorname Ordnungsteufel. Andererseits finde ich Schränke eher hässlich, vielleicht sollte ich noch rigoroser ausmisten... Wenn wir ehrlich sind, haben wir alle viel zu viel Kram. 

Deine liebsten Shops?  
Was Einrichtungsläden betrifft ist meine Heimatstadt Landshut schwierig. Buenos Aires war diesbezüglich ein Schlaraffenland! Wer mal zufällig in Argentinien ist, sollte den Laden des Architekten und Möbeldesigners Alejandro Sticotti besuchen. Von dort haben wir unseren Couchtisch und einen Garderobenständer.

Die letzten Jahre kaufe ich viel online. Zum Beispiel bei Geliebtes Zuhause oder Connox. In München gehe ich gerne zu Magazin, Muji oder Zuckerschnürl. 

Wo urlaubst du gerne? 
Definitiv nicht in den Bergen! Ich mag die Berge nicht, was übrigens sehr ungewöhnlich ist für jemanden aus Bayern. Ich liebe zum einen weiße Sandstrände und zum anderen Großstädte. Dieses Jahr waren wir auf Sardinien, die Strände dort sind traumhaft. Letzten Sommer in Kopenhagen – was für eine tolle Stadt! Und natürlich müssen wir unbedingt mal wieder nach Buenos Aires, in unsere zweite Heimat!

Und wo wolltest du schon immer mal hin reisen? 
New York, New York! Museen, Wolkenkratzer, Big City Life! In meinen Träumen die Stadt der Städte! Seit 20 Jahren will ich dort hin... irgendwie hat es sich nie ergeben... 

Lieben Dank an Marie für das interessante Interview und die Fotos!

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