Samstag, 11. Oktober 2025

Blick zurück

Gesehen I den neuen Tatort aus Frankfurt. Fand ihn super! Ich weiß nicht, ob ich je bei einem Tatort geweint habe. Diesmal schon. Ich mag so gerne Edin Hasanović  und Melika Foroutan
Gesehen II auf Insta in der Story von Oliver Jahn (ehemaliger Chefredakteur der AD und aus meinem Heimatort stammend) einen tollen Bau: die Vila Winternitzova in Prag, ohaaa. Dieser Traum von einem „Haus“ wurde vom österreichischen Architekten Adolf Loos entworfen. Schade, dass die Einrichtung nicht mithalten kann (oder wie der Österreicher sagen würde: „schiach“). Warum kannte ich das bisher nicht?
Gehört seichte Chillmusik von Rules — Saturday Morning
Getan eine von den letzten random Blumen auf dem Balkon gepflückt und gepresst (und ein Baby-Feigenblatt von einem Ableger im Hof gleich mit). Random deswegen, weil ich eigentlich nur Kornblumen ausgesät hatte im Frühjahr. Und plötzlich erscheint da Ende des Sommers, als die Knallblauen längst verblüht waren, in meinem Blumenkasten eine Kosmee. Ich liebe angenehme Überraschungen
Gelesen in Jörg Hartmanns „Der Lärm des Lebens“. Schönes Buch. Berührend und interessant, seine Familiengeschichte zu erfahren. Schätze ihn auch als Schauspieler, z.B. im Dortmunder Tatort oder in Berlin Weissensee. Wie er als junger Typ schon fest vor Augen hatte, in München an „der Falckenberg“ zu studieren und dort auch drei Aufnahme-Runden erfolgreich durchlaufen hat und an der letzten leider gescheitert ist. Später hat es dann in Stuttgart geklappt
Getrunken Granatapfellimo mit viel Minze (es gab nur „XL-Minze“ in der Kräuterabteilung, hehe)
Gegessen Käsekuchen aus dem Supermarktregal. Da hat sich L doch tatsächlich zum Geburtstag eine Käsekuchenbackmischung gewünscht (und das bei unserer familiären Bäcker-Tradition, aiaiai). Ähnlich lustig wie damals, als P unbedingt eine TK-Torte zum Geburtstag wollte (kleine Rebellion?). Aber Wunsch ist Wunsch. Und diese Backmischung schmeckt erstaunlich guat, ngl. Ich hab dann aber noch ein paar Zimtschnecken* selbst gemacht, wenigstens EINE Eigenkreation muss sein (K fragte: „Warum heißen die eigentlich Schnecken??“ „Von der Form eines Schneckenhauses?! Du kannst auch Cinnamon Buns dazu sagen.“ P korrigiert mich: „Cinnamon Rolls!!!“)
Gelacht I dass das Auto-Argument bei K immer zieht. Vielleicht hat ihn auch das lustige Pixel-Face überzeugt? Wie auch immer — der nächste Ausstellungsbesuch mit ihm ist jedenfalls fix („The Story that just has begun“), weil: seine Herzchen heißen so viel wie „Ja, ich komm mit.“
Gelacht II über eine Story aus Heidelberg von P. Sie war im Drogeriemarkt und hat sich eine neue Sorte Tee geholt: „Zimtschnecke“, lol. (Großes Thema hier, sehe ich). Beim Bezahlen mustert der Kassierer die Teepackung und fragt: „Schmeckt so was?!“ Und P dann: „Ich weiß es nicht, ich kenne die Sorte noch nicht, ich wollte mal was Neues probieren.“ „Ah ja. Ich wollte Sie jetzt nicht dafür judgen.“ Judgen, hahaha
Gelacht III wie K seiner Zwillingsschwester zum Geburtstag gratuliert: „Bro, alles Gute!“ Ich liebe meine Kinder
Gefreut I dass K so hilfsbereit ist. Wir waren auf dem Heimweg von der Tanke, als wir am Straßenrand eine Traube Männer sehen, die versuchen einen Laster auf einen Parkplatz zu schieben und immer wieder scheitern. K ruft: „Ich muss helfen! Ich muss einfach!“ und fährt sofort links ran. Nach zwei, drei neuen Anläufen mit einem Mann mehr klappt das Manöver. Die Dudes haben sich 1000 mal bei K bedankt
Gefreut II über den Vollmond im Nebel letztens beim Nachtspaziergang (ließ sich gar nicht so einfach einfangen mit dem Handy), das sah so toll aus. Ähnlich toll wie der wolkenverhangene Wald in Garmisch
Gefreut III über Mails von Papa. Wie er manchmal alte Fotos ausgräbt und Stories dazu erzählt. Ich wusste gar nicht mehr, dass ich eine Schauspielerin/Nachbarin im Hochhaus mit meinem „Motorrad“ zur Weißglut gebracht hab, ohje. Vierzehn Jahre später wurde es dann eine Vespa...
Gefreut IV über das Mitbringsel von K aus Cap de l’Homy: eine Stofftasche vom Super-U-Supermarkt. Ich mag die Flaggenbanderole. Besonders  an der Tasche ist auch, dass das Motiv gewebt ist und nicht aufgedruckt — und dass sie in Frankreich hergestellt wurde. Wer checkt den Spruch?
Gelernt I ich werde beim Zappen Zeugin einer Fußballszene, in der der Torwart rot sieht, schalte dann aber weiter. Trotzdem: Ich habe Fragen (K ist gerade nicht da und Fußballschauen ohne ihn macht nur halb so viel Spaß). Tags darauf fällt mir die Szene wieder ein: „K, wie ist das nochmal, wenn ein Torwart eine rote Karte bekommt? Bleibt das Tor leer, hahaha?“ „Nein!!!! Ein Feldspieler kommt vom Platz und der Ersatztorwart geht ins Tor!!! Es gab aber auch schon Fälle, in denen sie keine Möglichkeit mehr hatten zu wechseln und dann mussten sie einen Feldspieler ins Tor stellen.“ Das hätt ich gerne gesehen! (Hier das Beispiel Harry Kane)
Gelernt II was man auf dem Oktoberfest so verdienen kann als Bedienung. K schickt mir ein Tiktok-Video, in dem ein Bursche Auskunft gibt, was er nach 16 Tagen Ackern aufs Konto überwiesn bekommt. Er arbeitet jeden Tag von 10 Uhr bis Mitternacht — macht 224 Stunden. 5.436 EUR netto bekommt er raus, plus 7.064 EUR Trinkgeld (steuerfrei). Also hat er nach 16 Tagen Wiesn 12.500 EUR auf dem Konto liegen. K ist impressed. Ich zu K:„ 
Das ist sauanstrengend, da zu arbeiten! Wahrscheinlich braucht er danach erst mal zwei Wochen Urlaub.“
Gelernt III am Tag nach dem Ende des Oktoberfests sehe ich ein Reel auf Insta, das leere Briefkästenhalterungen zeigt und erfahre: Für die Dauer der Wiesn werden sämtliche Briefkästen in der Ludwigvorstadt-Isarvorstadt abmontiert, damit niemand rein-puked o.Ä.. Verrückt! Selbst Münchner staunen — ich hab extra jemanden gefragt, der’s wissen müsste. Dazu sehr passend hab ich dann noch diese Story gefunden von einem Schauspieler, der sich 2016 seinen eigenen Briefkasten am Hackerzelt montiert hat und seine Post direkt zum Oktoberfest nachsenden ließ, auch sehr funny
Gewundert I dass P schon nach einer Woche Praktikum (das ein Semester dauert) an einer Grundschule selbstständig Unterricht halten muss. Sie schrieb in der Familiengruppe: „Das geht mir ehrlich gesagt ein bisschen zu schnell.“ Ausgerechnet Thema Uhr. Fand ich damals nicht so easy — und dann noch auf Englisch. Das ist ja noch einmal trickier als im Deutschen mit dem a.m. und p.m. (P: „Ich stand vorne und habe versucht, eine Aufgabenstellung auf Englisch zu erklären und alle schauten mich nur mit riesengroßen Augen an.“)
Gewundert II dass K mir „untersagt“, im Wagen zu essen oder zu trinken — und dann selbst ein paar Tage später eine Vesperbox mit Makkaroniauflauf für unterwegs mitnimmt. Ganz sicher. Als ich ihn an seine eigenen Worte erinnere, meint er: „Das bröselt ja nicht.“ Logik?!
Gewundert III dass P extra für die Neueröffnung von Hugendubel nach Stuggi fährt. „Was ist daran besonders??“ „Es gibt free stuff!“ Ahaaa. Sie kam heim u.a. mit einer personalisierten Stofftasche und einem Lebkuchenherz mit der Aufschrift „Booklover“, höhö. Mein Papa holte dann in der Familiengruppe etwas weiter aus zum Thema „Hugendubel“, haha: „Dass P alleine nach Stuttgart fährt zur Hugendubeleröffnung, das ist schon was. Da spricht doch die Liebe zur Literatur aus ihr. Das hat sie von ihrem Opa. Übrigens, in München gibt es zwei Hugendubels. Einer ist am Marienplatz — da sind wir immer gern hin gegangen, wegen der Atmosphäre und im obersten Stockwerk war ein Café, in dem es auch Kuchen gab. Man war umrundet von lesenden Menschen mit einem Kaffee und einem Stückchen auf dem Tisch, wir ebenfalls. War einfach schön. Der zweite Hugendubel hat vorwiegend religiöse Sachen und ich könnte nicht mehr beschreiben, wo der genau ist. Aber wir waren mal drin. Münchens Geschäfte sind überhaupt supero. Von Beck am Rathaus angefangen bis ins Unendliche.“
Gewundert IV dass es einen meiner liebsten Riegel in der Protein-Variante gibt. Die zwei Snickers-Dinger waren eins der Geburtstagsgeschenke von P für K, hihi. Was sich Jugendliche heute so schenken
Gekauft eine weite Chill-Hose mit drei Streifen. Früher hätte ich so was nie angezogen, erst recht nicht draußen. Seit Corona schon

Schönes Wochenende!

*ZIMTSCHNECKEN

70 g Butter in 330 ml Milch schmelzen. 600 g Mehl, 1 Päckchen Trockenhefe, eine Prise Salz, 60 g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker in einer Schüssel vermischen und mit der „Buttermilch“ in der Küchenmaschine zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort für eine Stunde gehen lassen. 

Für die Zimtfüllung 100 g weiche Butter, 70 g Butter und 2 Teelöffel Zimt aufschlagen. Den Teig auf einer bemehlten Fläche zu einem Rechteck ausrollen (etwa 3 bis 4 mm dick). Die Buttermasse auf dem Teigrechteck verstreichen. Mit einem Pizzaroller oder Messer den Teig (parallel der längeren Seite) in ca. 3 cm breite Streifen zerteilen (bei mir ergab es 9 Stück). Die einzelnen Bahnen aufrollen und in einer mit einem Backpapier ausgelegten Springform platzieren. Im vorgeheizten Ofen auf mittlerer Höhe bei 180 °C für ungefähr 25 Minuten backen. Die Zimtschnecken auskühlen lassen. Mit etwas Puderzucker und Wasser eine Glasur anrühren und die Schnecken damit bestreichen. So was von gut!




















Samstag, 4. Oktober 2025

Blick zurück

Gesehen endlich wieder die Kulturzeit auf 3sat und z.B. die belgische Künstlerin Miet Warlop kennengelernt. Sie hat sagenhafte 3,5 km Seide verarbeitet für ihr Werk „Inhale / Delirium / Exhale“, das gerade durch Europa tourt (hier ein Bericht). Ich mag so gerne Kunst mit Stoff. Deshalb hängt hier auch eine Seidenstoff-Arbeit mit einem Fotomotiv, das ich von meinem Balkon geknipst habe: der Ferrari vom einen Nachbarn und der Christo-eske Benzer vom anderen Nachbarn. Ich mag besonders, wenn ein Luftzug den hauchdünnen Stoff bewegt
Gehört immer noch viel Französisches, vor allem, wenn ich mit P im Auto unterwegs bin, z.B. Aya Yakamura — Djadja
Getan ein neues „Souvenir“ (das für mich aussieht wie ein vergrößertes Streichholz) auf meinem „Schrein“ an meinem Schreibtisch platziert
Getrunken einen letzten kleinen Rest Oasis (Multivitaminsaft auf französisch). Ls erste Amtshandlung, wenn sie in France ist: Oasis kaufen
Gegessen ein Gericht mit Fenchel, das mir mein Bruderherz empfohlen hat (hier zum Rezept) in leicht abgewandelter Form — statt Hühnchen hab ich Kartoffeln verwendet. Beim Kauf der Fenchelknolle musste ich sehr an meinen Running Gag mit einer Insta-Freundin denken. Wir schicken uns immer die kuriosesten Taschen/Schuh-Kreationen, zuletzt eine Pizza-Tasche
Gelacht I (noch immer) über eine Schul-Erzählung von K aus der ersten Woche nach den Sommerferien: „Wir haben eine neue Geographie-Lehrerin und mussten eine Vorstellrunde machen. Die Frage war: Welches Land bist du und warum?“„Haha, da würde mir so schnell gar nichts einfallen. Und? Welches Land warst du? „Schweiz. Ich sagte, weil ich neutral, zuverlässig und ruhig bin. Die Lehrerin fragte dann: Bist du auch reich? Und ich antwortete: Bald. Der ganze Kurs hat gelacht.“ L war übrigens Brasilien: „Weil Brasilien für mich für Musik und Tanzen steht. Das mag ich beides voll.“ Süß
Gelacht II über die leichte Ähnlichkeit des Ausblicks vom Herbert F. Johnson Museum in Ithaca/NY (in dem ein Buddy von P arbeitet) auf dem Campus der Cornell University und der Aussichtsplattform auf dem Turmberg hier. Naja, fast. Der Cayuga Lake fehlt leider, hehe
Gelacht III über den lustigen Namen eines Papierhandtuchspenders auf einer Autobahnraststätte
Gelacht IV eine Woche, nachdem P und L in München waren (s. Muc-Story vom letzten Blick zurück), bekomme ich auf Insta die Meldung angezeigt, dass die da- Silva-Brüder dort eine Autogrammstunde in der brasilianischen Bar ihres Vaters geben und leite das an P weiter. Sie ist sehr sauer über die knapp verpasste Chance: „Du willst mich doch vera...! Eine Woche, nachdem ich da war! Jungeeeee. Ahahahah. Noch nie so angry gewesen. Ughhhh.“ (nebst ganz vieler weinender Emojis) „Wärst du da wirklich hingegangen?“ „Haja klar.“
Gefreut I (bissl ambivalent) für L und K, dass sie kurz nach den Sommerferien schon wieder verreisen durften: Mit dem Sport-LK nach Cap de l’Homy an den Atlantik zu einem Surfcamp. Dafür durfte ich meine zwei Sportskanonenzwillinge samstags früh zum Bahnhof in Strasbourg kutschieren — was bedeutete: um 5 Uhr aufstehen. Als K die Straßenbahnen in Strasbourg erblickt, meint er: „Ohaaa, die sehen ja aus wie in Rom!“ Wir halten gegenüber vom Bahnhof an der Ecke zur Rue du Maire Kuss. Was für ein sweeter Straßenname. Und interessant — der Name hat sich mit den Jahren immer wieder verändert (ich = never not researching): 

1873 Medianstraße
1874 Küssstraße
1918 Rue Küss
1919 Rue du Maire Küss
1934 Rue du Maire Kuss
1940 Küssstraße
1945 Rue du Maire Kuss

Die ersten Stunden und Tage waren eine Herausforderung, für die beiden natürlich mehr als für mich. Ich bekam ständig Hiobsbotschaften per Snap: Erst haben sie den Anschlusszug in Paris verpasst um eine Minute, dann gab es in Dax Schwierigkeiten mit dem Mietwagen und sie mussten wieder ewig warten. Endlich am Ziel machten Gewitter das Zelt ungemütlich, es war kalt und die Duschen auf dem Campingplatz hatten kein richtig warmes Wasser. (Ich hatte solche Flashbacks in meine 20er, als ich auch in der Ecke campen war, etwas nördlicher, bei Arcachon. Ich mochte die Kiefernwälder am Atlantik so gerne und diese unendlich großen Strände — aber wir hatten Sonne satt...) Es ist so doof, wenn man Pech mit dem Wetter hat, das kann einem alles vermiesen. Erst am dritten Tag kam die Sonne laangsam raus, da zog das Surfbrett L eins über. K war scheinbar beim Wellenreiten etwas geschickter, wie L mir schrieb — er hat vielleicht den Vorteil, dass er als Snowboardfahrer ein besseres Gefühl für Balance auf einem Brett hat. Aber am Ende der Studienfahrt konnten alle auf dem Brett stehen und kleine Wellen reiten. Ich beneide sie echt darum, das stelle ich mir so cool vor (aber auch sehr schwierig). Ich frage K ungefähr zur Halbzeit: „Und? Wie gefällt dir das Camp?“ Er meinte: „Ja, Campen ist nicht so meins. Surfen macht Spaß.“ „Wie ist das Essen?“ „Ist okay. Geht besser. Deins ist besser.“ L hat mich wie immer versorgt mit schönen Fotos. Wie sie sich am letzten Tag bei Sonnenuntergang noch in die Fluten gestürzt haben, so nice
Gefreut II über Post aus Israel von meiner Brieffreundin. Über so vermeintliche Kleinigkeiten wie die beigelegte Mehlverpackung aus der Westbank kann ich mich seeehr freuen. Wo ich Typo so mag, besonders die arabische, aber auch die hebräische
Gefreut III dass der chillige Lehrer Ls Playlist auf der Studienfahrt im Mietwagen laufen lässt. Ich lese auf dem Foto aus dem Auto auf dem Display „IDK & Gunna — TiFFANY“ und frage: „Hahaha, wer hat denn das Lied reingemacht? “ und L antwortet: „Ich. Ich musste mein Handy verbinden wegen Routenplaner und dann hab ich einfach meine Musik angemacht“. Funny. Ich wusste gar nicht, dass es von Tiffany auch Uhren gibt, denn als ich den Song anhöre (um mir ein Bild zu machen, was der Lehrer sich anhören musste, hehe), achte ich auf den Text. Und der Typ singt „I got her a Tiffany watch“. Ahaaa
Gefreut IV dass auch viele andere das Buch von Marco Wanda (s. letzter Wochenrückblick) so mögen. Eine liebe Leserin hat mir den Link zu diesem Artikel auf tagesschau.de geschickt. Die dritte Auflage des Buches musste schon im ersten Monat nach Erscheinung gedruckt werden, wow
Geärgert I dass ich Ls Flasche vom BMW-Merch von der IAA geschrottet hab. War wohl nicht spülmaschinenfest, das Teil, upsi. Die Flasche hatte anschließend fast was von einem Kunstwerk und erinnerte mich irgendwie bissl an Erwin Wurms Convertible Fat Car (Porsche), lol
Geärgert II über eine Strasbourg-Erzählung von P, von einem Citytrip mit ihrer besten Freundin M. Die Freundin spricht perfekt Französisch — sie hat ein FSJ in Toulouse gemacht nach dem Abi. P und M gehen in ein Café und M will etwas zum Essen und Trinken bestellen — natürlich auf Französisch. Und die Bedienung besitzt die Arroganz, auf Englisch zu antworten, nach dem Motto: „Ich erkenne euch als Touristen und das lasse ich euch spüren!“ P: „M war richtig mad“. Zu recht. Erstens, weil M wirklich super Französisch spricht — es gab null Grund ihr auf Englisch zu antworten. Und selbst wenn nicht! Wenn jemand Fremdes in Deutschland versucht, sich auf Deutsch zu unterhalten, schätzt man das und antwortet nicht auf Englisch zurück, nur weil er es noch nicht perfekt kann. Ich kann den Ärger der Mädchen total nachvollziehen. P hat anschließend ihr Essen auf Englisch bestellt: „Dann hab ich erst recht richtig amerikanisches Englisch gesprochen.“ Und M hat knallhart weiter auf Französisch bestellt. Gut so! (Ich hab P gefragt, wie sie bestellt hat: „Hast du gesagt 'I would like to have...'?“ „Nee, so bestellt drüben keiner. Entweder du sagst 'I’ll do the Pizza' oder 'Can I get...'.“ Oh okay, vielleicht ist das eher die rural Variante)
Gelernt in einem Insta-Reel mit Austin Butler was Ausschlafen auf Englisch heißt: Sleep in. So ein schöner Ausdruck wieder, ähnlich schön wie Layover oder Speakeasy. Diese Wörter
Gefunden Ks alten Janker. Der kleine K sah so cute aus darin. Ich konnte den Janker einfach nicht zur Kleidersammlung geben oder verkaufen, als K damals herausgewachsen war. Dann hab ich in meinem Archiv Fotos gesucht aus dieser Zeit, aber nur das mit K im Friesennerz gefunden, hm. Das war am Staffelsee im Jahr 2010. Aber gut möglich, dass K unter dem Friesennerz den Janker trug. Während dieser Fotorecherche hab ich das Bild von der Checker-Plakatwand am Bahnhof gefunden. Die hat mich spontan an meine Lieblingsdecke erinnert. Das ist das coole am Fotoarchivdurchforsten. Man stößt immer wieder auf Sachen, die man schon lange vergessen hatte
Gewundert über eine Werbung in meinem Feed auf Insta. Ich dachte an etwas Harmloses wie so eine fluffige Luft-Schokolade (mochte ich als Kind sehr gerne, die von Aero)
Gekauft einen Feuerlöscher fürs Auto, weil wir auf dem Hin- und Rückweg nach Garmisch jeweils an Unfällen vorbei gefahren sind mit völlig ausgebrannten Autos, omg. Für solche Angelegenheiten schnappe ich mir immer K, er ist mein offizieller Kfz-Beauftragter. Als wir aus dem Autobedarf-Laden draußen sind, frage ich K: „Hast du gesehen, der Verkäufer hatte einen fetten Siegelring mit der Rolexkrone am Finger.“ „Was echt? Hahahaha, ist mir gar nicht aufgefallen.“ Und dann hab ich K von der Auslage eines türkischen Juweliers erzählt, an der ich mal vorbei kam: da lagen ganz viele dicke goldene Ringe dieser Art im Schaufenster — Siegelringe mit BMW-, Mercedes- und eben Rolexlogo in der Mitte, sehr lustig. Möglicherweise war das ja der Schmuck-Dealer des Verkäufers...

Schönes Wochenende!


































Samstag, 27. September 2025

Blick zurück

Gesehen „27 Storeys — Alterlaa forever“ von Bianca Gleissinger. Alles nur wegen „Gehört“ und „Gelesen“. Sehr interessante Doku
Gehört ganz viel Wanda, z.B. Die Sterne von Alterlaa (das Cover, der Name, diese Live-Version, aah), nachdem ich das Buch von Marco Wanda (s. „Gelesen“) durch hatte. Was so ein Buch auslösen kann. Ich mochte Wanda schon immer, die Texte, die Musik — und jetzt noch viel mehr. Interessant auch, weil ich nun mehr Hintergründe kenne, z.B. zum ikonischen Cover mit dem beschrifteten 190er zu ihrem ersten Album „Amore“ oder zum Videodreh zu „Bologna“. Durch den Song „Die Sterne von Alterlaa“ habe ich die Satellitenstadt aus den 1970er Jahren im 23. Bezirk von Wien (Liesing) entdeckt. Ich google ja immer alles. Kannte ich vorher nicht. Was für Wohnblocks! Eine richtige Stadt in der Stadt, eine Kirche in der Mitte. Auf den Dächern der Hochhäuser sind Swimmingpools für die Bewohner (die im Notfall gleichzeitig Löschwasser bereitstellen), insgesamt sieben an der Zahl. Sehr faszinierend! Hier ein Bericht über die Pools in Alterlaa. Jedenfalls: Ich mag voll, wenn ich über solche Umwege (Buch > Musik > Coverbild > Architektur) neue Dinge (kennen)lernen darf
Getan Garmisch-Fotos gesichtet von unserem Girls-Trip. Wie ich es liebe dort, auch nach Jahrzehnten
Gelesen „Dass es uns überhaupt gegeben hat“ von Marco Wanda, dem Sänger der Band Wanda. Sein erstes Buch. Für mich musste es eine signierte Ausgabe sein, wie so oft, hehe (und was unterschreibt Marco? „Amore MW“, logisch). Ich hab das Buch sehr gemocht, es ist berührend, ehrlich, traurig, lustig, handelt von Freundschaft und Trauer, ganz viel Rausch und natürlich dem Aufstieg der Band. Eine Lieblingsstelle im Buch, wenn er über das zerrissene Gefühl, was das Berühmtsein (das er als „leuchtendes Merkmal“ bezeichnet) mit sich bringt, schreibt: „Ich wünsche mir immer wieder, es würde endlich erlöschen. Aber dem Prinzip, dass nahezu alles, außer der Liebe, einen Preis mit sich bringt, ist in diesem Leben nicht zu entkommen.“
Getrunken viel decaf Kaffee
Gegessen Tortellini beim neu entdeckten Italiener in Garmisch. Hinter uns sitzt eine Gruppe älterer Herren mit großen Biergläsern vor sich und unterhält sich in  schönstem breitem Bayerisch über Devisen. Das ist immer unser running gag hier, kurz bevor P nach USA reist: „Wir müssen noch zur Bank, Devisen holen.“ Das Wort ist so lustig
Gelacht I dass Nick Woltemade seine neue Rückennummer 27 bei Newcastle seiner Mama gewidmet hat. Und K mich auf „nächstes Mal“ vertröstet hat, als ich ihn darauf anspreche
Gelacht II über einen sehr netten Bayern. Am Eibsee stehen meine Mädchen und ich vor einem Café mit einem Schild mit Pfeil zu den Toiletten. L muss mal und wir fragen uns, ob das WC was kostet. Das fällt wohl einem vorbei laufenden Bayern auf und er spricht mich an: „Müssts ihr pieseln? Hier habt ihr meinen Café-Kassenbon, dann spart ihr einen Euro, das gibt eine Kugel Eis mehr später!“ Wie lieb von ihm. Diesen Trick kannte ich noch nicht, obwohl ich schon öfter am Eibsee war. Ich mach das immer so mit Parkscheinen, die noch gültig sind — die schenk ich dann anderen Autofahrern. Das ging am Eibsee allerdings nicht. Da zahlt man, egal ob man eine halbe Stunde oder vier Stunden parkt, 9 Eur und das Ticket ist nicht übertragbar. Krass
Gelacht III ich schaue irgendeinen mittelmäßigen Film im TV. In einer Szene sitzt eine Familie zuhause am Esstisch, Eltern plus drei Kinder. Dann sage ich: „Das sind aber viele Kinder, total unrealistisch!“ Und K meint: „Ehm, du hast doch auch drei Kinder?!“ „Hahaha, ach stimmt!“ Ich vergess das echt manchmal. Und immer, wenn mir das bewusst wird, staune ich selbst
Gelacht IV über eine kleine Anekdote aus den USA. Ps Gastmutter fragt, wie man Koljas Namen korrekt ausspricht und dann meint sie: „That’s a tricky one.“
Gelacht V als mir die bayerische Security vom Sultan vom Oman in Garmisch hinterher ruft, ich solle die Fotos löschen
Gelacht VI als ich ein, zwei langsamere Lieder laufen lasse, meint P: „Was hörst du so viel Deprimusik? Mach mal was Schnelleres rein!!“ 
Gelacht VII dass ich mitbremse, wenn meine Kinder Auto fahren und ich auf dem Beifahrersitz sitze
Gefreut I über den Besuch von Zeus. Das ist der kleine Hund von Ks Freundin. Das Geräusch der Pfoten, wenn Zeus hier auf dem Parkett herumflitzt ist zu süß. Und ich mag seinen Namen
Gefreut II über eine Postkarte direkt aus dem Vatikan, die erst Wochen später eintraf. Das erinnert mich an einen Spruch, den ich mal gehört habe in einem Interview mit Keanu Reeves. Als er einst in Italien war, verpasste er seinen Flieger, weil das italienische Taxi die Ruhe weg hatte und zu spät kam. Er nannte es: „It’s Italian time“. Das deutsche Pendant für mich ist „Komm ich heut nicht, komm ich morgen“
Gefreut III über Merch vom Oberlandesgericht, den L von einer Ausbildungsmesse mitgebracht hat (und den ich zufällig entdecke in einem Stoffbeutel an der Küchentür). Nicer Stift. Ich liebe Neon
Gefreut IV über eine schöne Begrüßung mit Kompliment auf Insta am frühen Morgen. So können Tage starten
Gestaunt über Fotos, die mir P und L aus München schicken. Besonders die arabischen Buchstaben unter dem  McDo-M haben es mir angetan (wie gut mich meine L kennt: „ Ich wusste, dass du die feiern wirst — ich hab sofort an dich gedacht“ Awwww). Es ist grad IAA und in der Stadt sind „Stände“ von Autoherstellern aufgebaut. Zum Beispiel von MINI ein London-Setting mit Underground-Station (wo sie gleich mal zwei Stofftaschen mitnehmen). Funny. Was auch noch witzig war an ihrem München-Trip: In der Woche hatten wir ganz viel Basketball geschaut und P ist Riesenfan der Da Silva-Brüder Oscar und Tristan, die in der deutschen Nationalmannschaft spielen. Besonders letzterer hat es ihr angetan. Ich finde heraus, dass der Vater der beiden Brasilianer ist und die Mutter Bayerin — witzige Kombi (in diesem Bericht der Sports Illustrated ist ein nettes Familienfoto zu sehen, bisschen runterscrollen). Der Vater betreibt außerdem eine brasilianische Bar in München. Also will P diese Bar aufsuchen. Leider öffnet die Bar erst abends — meine Mädchen waren aber mittags in der Stadt und so lange wollten sie dann doch nicht in München bleiben, lol. P ist optimistisch, dass sie in naher Zukunft nochmal einen Versuch starten wird: „Nächstes Mal geh ich abends hin!“ 
Gelernt I ein nobles englisches Wort aus dem Kochjargon. Ich schaue mal wieder „Jamie’s 30 Minuten Menüs“. Diesmal kredenzte Jamie etwas mit Wirsing. Ich verstehe das englische Wort nicht ganz und frage Google Translate. Und dann erscheint da: SAVOY. Wow, was für ein schöner Name für dieses kohlige Gemüse, haha. Ich kannte den Namen bisher nur von edlen Hotels, z.B. in London. Crazy. P meint: „Ich mag lieber brussels sprouts.“ Auch ein nettes Wort. Ich dann: „Und ich am liebsten cauliflower.“ Hätten wir das auch geklärt
Gelernt II einen neuen Spruch von Männern. „Seid ihr angesprochen worden in München?“ frage ich meine Mädchen. P: „Nicht nur einmal.“ „Ohaa. Erzähl!“ „Wir waren gerade bei Zeit für Brot und hatten uns eine Zimtschnecke geholt. Wir laufen so mit der Zimtschnecke in der Hand herum. Dann kommt uns ein Typ entgegen und fragt: 'Wo gibt’s die?' Ich dachte, er meint die Zimtschnecken. Und dann sagt der 'Deine Schönheit.' Ich hab nur abgewunken und bin weiter gelaufen.“
Gelernt III ganz viel Neues über das Oktoberfest in der Sendung von der ARD zum Fassanstich. Ich habe wieder die zweineinhalb Stunden durchgezogen und mir die komplette Liveübertragung angesehen, nachdem ich letztes Jahr noch von K gerügt wurde, warum ich mir das überhaupt gebe, haha. Mein Bruderherz guckt gleichzeitig in Oberfranken und wir kommentieren im Chat. Zuerst haben wir uns gefragt, wie die Bedienungen und Festwirte das beim Einzug machen, die da schon die ersten Maßkrüge in den Händen halten — ob die schon besoffen sind, oder ob da alkoholfreies Bier drin ist: „Check ich nicht, das ist ja Starkbier.“ Und P staunt über die Pferde, die die Wägen ziehen, das seien richtig starke und kräftige Pferde, ganz anders als die, die sie aus Amerika von ihrer Gastfamilie kennt. Ich: „Du meinst, das sind so Pferde, wie sie sie früher zum Pflügen auf dem Acker hatten?“ „Ja genau.“ Dann fand ich lustig, wie schnell der Fassanstich durch OB Reiter ging. Er war ja schon fertig, als der Moderator 3, 2, 1 zu Ende gezählt hatte. Dass das Holzteil zum Hämmern auf den Zapfhahn Schlegel heißt, wusste ich nicht (obwohl ich mit den gleichen Teilen damals in meiner Schreinerausbildung gearbeitet habe, wenn ich mit dem Stechbeitel z.B.  Schwalbenschwanzverbindungen in Schubladen gemacht habe). Der von Reiter signierte Schlegel kommt ins Oktoberfestmuseum (ob der OB davor extra noch bei der Maniküre war — bei dem Close-up auf seine Hände...). Das Oktoberfestmuseum kennen sogar Einheimische nicht, denn einer der Hauptdarsteller der Serie „Oktoberfest 1900“, Klaus Steinbacher, erzählt, dass er sich zur Vorbereitung intensiv mit dem Oktoberfest beschäftigt hat, und dazu u.a. im Oktoberfestmuseum war. Worauf seine Schauspielkollegin Rosalie Thomass, gebürtige Münchnerin, in fragt: „Echt? Oktoberfestmuseum? Wo wäre das denn?“ „Am Isartor.“ „Oh, das wusste ich nicht.“ Mein Bruder wirft ein: „Früher war es gar nicht üblich, dass alle auf dem Oktoberfest in Tracht feiern. Trachten trugen eher nur die Leute vom Land, also z.B. die aus Garmisch. Erst später haben das auch die Münchner übernommen.“ Ahaaa. Als der Moderator eine Frage an die Ehefrau von OB Reiter stellt, sagt er „Ihr Mo...“ und P fragt verdutzt: „Heißt er Moritz??“ „Haha, neee, Mo heißt auf bayerisch Mann.“ (P ist wohl noch zu sehr im Basketballfilm — der eine der Wagner-Brüder nennt sich nämlich Mo, von Moritz, hehe.) Dann hab ich einen neuen Begriff gelernt, „Aufgantern“. Das bedeutet, wenn am Zapfhahn das Fass leer wird, dass der Mann, der für Nachschub zuständig ist, die nächsten Holzfässer auf eine Holzplattform hievt, um sie zum Tresen zu rollen, damit der Schankbetrieb weitergehen kann — voll der Knochenjob. Als Beni Hafner den inoffiziellen Wiesn-Hit darbietet („Wackelkontakt“), fängt P auf einmal an mitzusingen. Ich wundere mich wirklich sehr: „Woher kennst du das Lied???“ „Vom Cannstatter Wasen, da lief das dauernd.“ Ach Gott. Die Luftballons, die auf der Wiesn verkauft werden, müssen übrigens aus Plastik sein, weil es letztes Jahr bei Modellen aus Aluminiumfolie zu Kurzschlüssen an den Oberleitungen kam und Bahnen auf den Stammstrecken ausgefallen sind. Die Holzbildhauerin Jessi Strixner hat eine Lederhosn aus Holz mit in die TV-Sendung gebracht. Vier Wochen hat sie daran gearbeitet. Der Moderator fragt: „Was kostet so eine Lederhosn aus Holz?“ „So um die 10.000 bis 12.000 EUR.“ Zum Oktoberfest fahren 300 Rikschas. Ein Fahrer erzählt, dass der Preis immer neu verhandelt wird. Gerade eben hat er einen Herrn 2 km gefahren und 25 EUR verlangt. Dann kommt eine Gruppe junger Männer und der „Kutscher“ fragt sie, was sie bereit wären zu bezahlen. „5 EUR. Wir sind Schwaben.“ „Haha, das hab ich gemerkt, aber das ist mir zu wenig.“ — der Fahrer lehnt die Fahrt ab. Mein Bruderherz merkt an: „Wir sind ja auch halbe Bayern. Wegen Mama.“ Halbe Bayern, die noch nie auf dem Oktoberfest waren...
Gewünscht I Ks Reibeisenstimme aus der Kindheit zurück. Als es gerade in Strömen regnet und ich meine rosa Blume im Regenstürmchen filme, laufen unter dem Balkon zwei Jungs vorbei und feiern schreiend den warmen Sommerregen („Ist das geeeiiieeel!!!!“). Der eine hatte auch so ein Organ wie K früher, awww
Gewünscht II dass mich alle duzen. Finde das immer so nice. Als ich in der Tanke in Garmisch an der Kasse ankomme, sagt der Mann hinter dem Tresen „Griaß di“ zu mir. K konnte es nicht glauben, als ich ihm — zurück in Baden — davon erzähle
Geplant ein Bild über dem USM Lowboard aufzuhängen (X)
Gekauft neben der Alterlaa-DVD (s. „Gesehen“) auch noch Wanda Merch (z.B. einen Becher; so einen 190er hatten wir früher auch, aber unserer war feuerrot)

Schönes Wochenende!