Dieses Buch (sowie ein Kochbuch mit Rezepten und Geschichten von Geflüchteten) habe ich letzte Woche auf der Seite von Sea-Watch gefunden (Werbung von Herzen) und verschlungen. Mit dem Kauf erweitert man nicht nur seinen Horizont, sondern unterstützt nebenbei auch die Zivile Seenotrettung an Europas Grenzen.
Das Thema Flucht ist aktueller denn je. Was man momentan im Fernsehen aus Afghanistan sieht, ist schwer zu ertragen. „In den letzten 10 Jahren hat sich die Zahl von Flüchtenden von 41,2 Millionen auf 82,4 Millionen verdoppelt (2010 bis 2020). Die meisten kommen aus Syrien, Venezuela, Afghanistan, Sudan und Myanmar. Fast die Hälfte davon sind Kinder (Quelle: unhcr.org)“.
Im Buch „Kleiner Bruder“ beschreibt Ibrahima Balde sehr eindrücklich seine eigene Geschichte. Er ist auf der Suche nach seinem jüngeren Bruder Alhassane, der sich mit 14 Jahren sang- und klanglos aus Guinea auf und davon macht, um ein besseres Leben in Europa zu finden.
Die Vorstellung, das könnte mein (gleichaltriger) Sohn sein, ist grausam... Ich bin jeden Tag dankbar, dass wir hier das Glück haben, in Frieden, mit medizinischer Versorgung, ohne Hunger und mit einem Dach über dem Kopf zu leben. Dieses Glück haben längst nicht alle.
Beschreibung von der Sea-Watch-Homepage:
„Als sein kleiner Bruder verschwindet und alles darauf hindeutet, dass er die gefährliche Reise nach Europa angetreten hat, macht sich Ibrahima auf die Suche. Und erfährt am eigenen Leib, was der Traum von einem Leben in Europa für so viele junge Männer in Afrika bedeutet: Unsicherheit, Gewalt, Ausbeutung, Einsamkeit, Verzweiflung. Ibrahima wird geschlagen, erniedrigt, verkauft, doch zur gleichen Zeit erlebt er den Zusammenhalt, die Hoffnung und die felsenfeste Zuversicht einer Schicksalsgemeinschaft, und schafft es schließlich nach Spanien, wo er seine eigene Stimme findet, um die Geschichte seiner Verlorenheit in eine Rettung zu verwandeln.
Ein Zeugnis, das unter die Haut fährt. Ein Stück Literatur, das berührt durch seine Unmittelbarkeit und Schönheit. Kleiner Bruder gewährt die Innenansicht auf die Fluchterfahrung, in einer Sprache, die staunen macht.“
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