Donnerstag, 7. März 2019

Zu Gast bei... Stephanie in Soest

Auf Stephanies Wohn(t)räume hatte ich schon ganz lange ein Auge geworfen. Aber jedes Mal, wenn es zu einer Homestory kommen sollte, stand wieder ein Umzug an. Zuerst von Fulda nach Osnabrück und von dort nach Soest. Aus schönsten Wohnungen in ein ganzes Haus! Stephanie lebt mit ihrem Mann und den zwei Töchtern in einem zauberhaften Fachwerkgebäude aus dem 17. Jahrhundert. Ihr gekonnter, minimalistischer Einrichtungsstil hat es mir sehr angetan. Und der Spruch auf der Stecktafel: „Spar deinen Wein nicht auf für morgen“! Recherche sei Dank fand ich den vollen, tollen Text des mir bis dato unbekannten ostdeutschen Liedermachers Gerhard Schöne. Ich freue mich, dass ich immer wieder Neues lerne – und dass ich Stephanie endlich interviewen durfte. Hereinspaziert in Stephanies irre schönes Zuhause (die Dielen!).

Alle Fotos © Stephanie/ der8teundder9tezwerg


























Eine Homestory mit dir ist schon so lange geplant. Inzwischen seid ihr zwei Mal umgezogen – eine Wohnung schöner als die andere. Wie kommt es, dass ihr relativ häufig umzieht?

Über einen kleinen „Zwischenstopp“ in Osnabrück sind wir in der wunderschönen
Hansestadt Soest angekommen und fühlen uns als Familie pudelwohl! Unsere bisherigen Lebensmittelpunkte haben wir uns immer so ausgesucht, dass alle anderen notwendigen Alltags-Faktoren dazu gepasst respektive den beruflichen Belangen entsprochen haben.

Macht dir das Umziehen und Einrichten Spaß oder ist das eher lästig?

 
Wenn man wie ich in der Vergangenheit gerne immer wieder das spannende „Neue“
im Umzug gesehen hat, dann freut man sich auch auf die stets andersartigen
Herausforderungen beim Einrichten der Häuser und Wohnungen.
 

Ihr wohnt jetzt in einem alten Fachwerkhaus. Gab es irgendwelche Hürden oder war alles easy und du wusstest bei der Besichtigung schon, wo alles seinen Platz findet?

Ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert beeinflusst mit
seiner gelebten historischen Architektur natürlich von Anfang an alle Einrichtungsgedanken, gerade wenn man zuvor bei großflächigen und raumhohen
Altbaustrukturen gewohnt war, gestalterisch aus dem Vollen zu schöpfen. Tatsächlich
ergaben sich bereits erste Inspirationen und Gedanken beim ersten „Kontakt“ und da
meine Nähe zu einem gewissen Minimalismus ohnehin schon sehr ausgeprägt war,
haben die neuen räumlichen Gegebenheiten meine Klarheit an das Wesentliche
nochmals verstärkt... und Lieblingsstücke bekommet man immer unter!

Woher nimmst du deine Inspiration?

 
Aus dem „Hier & Jetzt“ mit meiner Familie und unserem Alltag mit allen normalen
Höhen und Tiefen sowie auch sehr stark aus unseren Reisen, die wir über das Jahr
verteilt spontan unternehmen.


Liest du Wohnzeitschriften?

Natürlich lasse ich mich auch durch Wohnzeitschriften inspirieren, je nach Saison
oder auch bestimmten Themen, aber das eher unregelmäßig. Wenn, dann aber gerne
die AD, Atrium, Interior Post.


Ihr habt zwei Kinder – äußern sie auch schon Wünsche, wie sie ihre Zimmer gerne einrichten würden?

Unsere beiden Töchter finden Veränderungen genauso spannend und aufregend wie
mein Mann und ich, von daher haben beide immer ein Mitspracherecht. Je nach
Tageslaune reicht das von verrückt bis überraschend... Am Ende bekommen wir das
„fast“ immer zusammen kanalisiert, wobei das Vetorecht natürlich bei mir
verbleibt ;-)


Du betreibst auf Instagram von Zeit zu Zeit einen sehr beliebten Flohmarkt mit vielen tollen Stücken. Woher stammen diese Schätze und wo lagerst du das alles? Habt ihr einen Riesenkeller?

 
Eine meiner Leidenschaften und gleichzeitig notwendige Maßnahme, um unseren
gelebten „Minimalismus“ in etwa aufrechtzuerhalten. Das weiß natürlich auch
meine Familie und mein Freundeskreis, so dass hier viele tolle Schätze noch
dazukommen. Der Platzbedarf ist dann aber gar nicht so dramatisch und mit einem
normalen Keller komme ich locker hin.


Welches ist dein Lieblingsmaterial?

 
Naturbelassene Materialien – ganz vorne natürlich Holz in all seiner unglaublichen
Haptik und gestalterischen Form.


Welche deine Lieblingsfarbe?

 
Farben sind in meiner Wahrnehmung immer abhängig von der eigenen Persönlichkeit und den dazugehörigen Stimmungen bzw. dem Kontext, in dem man diese im Moment wahrnimmt. Aber im Grunde muss ich mich bei Farben wohlfühlen, das ist und bleibt meine Entscheidungsgrundlage.


Interessierst du dich für Kunst?

 
Kunst war und ist immer ein Bestandteil meines Lebens – wobei jeder die Freiheit hat
für sich selber zu definieren was „Kunst“ ist und wie der Einzelne damit
umgehen möchte.

Wo kaufst du gerne ein?

 
Das ist völlig verschieden, aber wenn möglich, versuche ich regional zu kaufen um
wenigstens etwas ökologische Sinnhaftigkeit walten zu lassen. Ob das dann in
einem Design-Store, Secondhand oder auf einem Flohmarkt passiert, spielt für mich
keine entscheidende Rolle.


Wo ist dein Lieblingsplatz?

 
Mein Lieblingsplatz ist das ganze Haus mit dem dazugehörigen Garten, so dass es
nicht „den“ für mich schönsten Platz gibt – daher freue ich mich jeden Tag, wenn ich
in diesem Kleinod unterwegs bin.


Wo ist dein Lieblingsplatz in deiner Stadt?

 
Soest hat immer noch eine beeindruckende und wunderbar zu erlaufende Altstadt
zwischen den mittelalterlichen Wällen, von daher gibt es glücklicherweise eine ganze
Handvoll persönlicher Lieblingsplätze.

Wohin wolltest du schon immer mal reisen?

 
Reiseträume sollte man einfach umsetzen, ich zum Beispiel reise immer gerne in
Richtung Osteuropa und hier vor allem in Städte wie Breslau, Bratislava und Prag.
Gerade letztere ist eine meiner Lieblingsstädte, aber abseits der im Sommer
ständig größer werdenden Massenströme im Herzen der Altstadt. Zum Glück gibt es
hier immer noch einige normale Stadtviertel und ich hoffe, das bleibt der Stadt auch
erhalten. 


Vielen Dank, liebe Stephanie, für deine schönen Fotos und das Interview!

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