Namen
waren bei mir schon immer ein großes Thema. In der Kindheit vor allem
in Form von Spitznamen. Mein Bruderherz und ich haben uns gegenseitig
die abenteuerlichsten Spitznamen gegeben, mein Musiklehrer nannte mich
Julchen und meine Freundin rief mich ab und an Giuliana. Auch meine Eltern blieben nicht verschont. Aus Mama wurde Sam, aus Papa Betz. Sie haben sich nie beschwert und verzeihen mir hoffentlich, dass ich dies hier preisgebe.
Spätestens als sich Nachwuchs ankündigte, wurden „richtige“ Vornamen interessant. Namensbücher waren wochenlang meine Lieblingslektüre. Faszinierend. Genau wie die Aussage einer Personalerin aus der Firma meines Mannes: „Wir sortieren bei den Bewerbungen auch anhand von Namen aus. Ein Kevin wird bei uns erst gar nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen.“ Ups. Augen auf bei der Namenwahl.
Mit dem Thema Vornamen befasst sich das neue Buch „Namen machen Leute“ von Gabriele Rodriguez. Kurzweilig, witzig und informativ berichtet die Autorin aus ihrem Alltag als einzige Namensforscherin Deutschlands (!) bei der Namensberatungsstelle der Universiät Leipzig. Amüsante Geschichten im Wechsel mit sachlichen Informationen. Wusset ihr, dass es tatsächlich eine Dame gibt, die auf den Namen Pepsi Karola hört? Oder dass Namen wie Schneewittchen, Sundance, Soja oder Prinz-Gold bereits standesamtlich zugelassen wurden? Abgelehnt dagegen wurden z.B. Borussia, Waldmeister, Usedom und Kirsche.
Nett auch die Anekdote mit dem Brief von Ellis Kaut, die nicht wollte, dass der Name Pumuckl an ein Kind vergeben wird – was aber natürlich außerhalb des Einflusses der Namensforscherin lag.
Kurz: Ein tolles Buch für alle Namensinteressierte und werdende Eltern – empfehlenswert!
Vielen Dank an die Komplett-Media GmbH für das Rezensionsexemplar.
via komplett-media.de:
NAMEN MACHEN LEUTE
Wie Vornamen unser Leben beeinflussen
Finn ist lustig, Katharina ist erfolgreich, Emilia ist gut aussehend,
Jan ist sportlich, und Kevin ist dumm. Namen wecken automatisch
Assoziationen in uns, die wir mit einem Attribut verknüpfen - bewusst
oder unbewusst. Das geht sogar so weit, dass Lehrer Kevin und Justin
nicht nur weniger zutrauen als Alexander oder Maximilian, sie benoten
sie mitunter auch schlechter. Und das bei gleicher Leistung.
Aber woran liegt es, dass wir Menschen anhand ihres Namens beurteilen?
Woher kommen die Ströme und Trends? Und mit welchen Namen machen Eltern
auf keinen Fall etwas falsch?
Namensforscherin Gabriele Rodríguez analysiert Herkunft und Entwicklung
von Namen und gibt Tipps für Individualisten, die ihre eigenen Namen
kreieren wollen.
GABRIELE RODRÍGUEZ ist die einzige Namenforscherin Deutschlands, die
sich auf Vornamen spezialisiert hat, und gehört zum Team der
Namenberatungsstelle der Universität Leipzig. Eltern und Standesämter
können bei ihr die Zulässigkeit, Schreibweise oder Geschichte von
Vornamen prüfen und sich beraten lassen. Rodríguez studierte Philologie
in Kasan (Russland) und Romanistik in Leipzig, wo sie seit 1994 Namen
erforscht und die Namenberatungsstelle unterstützt.
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