Samstag, 29. Oktober 2022

Blick zurück

Gesehen eine Doku über einen unsäglichen Mann: Unantastbar — Der Fall Harvey Weinstein und einen Bericht in der 3sat Kulturzeit über einen tollen Mann: Disarstar und sein Einsatz für Obdachlose
Gehört ganz viel französischen Hip Hop (in dieser Mini-Serie in der Arte Mediathek (auch sehr cool!): Le Monde de domain)
Gelesen einen super interessanten Bericht über den Fotografen Tino Zimmermann, der seit 2018 auch an der Kunstakademie Karlsruhe studiert. Was für eine Geschichte, sehr berührend (sein Fotobuch „Developments“ wurde 2019 mit dem deutschen Fotobuch ausgezeichnet)
Getan vom Pass-Amt zum Arzt geflitzt kurz nacheinander. War das eine Hetzerei am letzten Tag vor den Herbstferien, vorbei an schönen Häusern in ein nettes Wartezimmer hinein... Und dann Gott sei Dank eine gute Nachricht: Nichts gebrochen, nur was an der Kapsel „Eine Typische Sportverletzung“ (in diesem Fall: einen stark geworfenen Football falsch gefangen)
Getrunken Pfefferminztee
Gegessen Butternusskürbissuppe
Gewundert dass in Karlsruhe riesige Bananenstauden wachsen
Gefreut dass es nette Menschen gibt, z.B. den jungen Mann, der den Wasserableser ausgetauscht hat und der etwas von einem Deutsch-Rapper hatte: „Sie erinnern mich an Apache.“ „Haha, ja, das hab ich schon öfter gehört.“ Superfreundlich und höflich war der. Mein Bruder meinte, zu dem Thema gäbe es ein Gedicht von Gottfried Benn*
Geärgert dass der Fliesenleger Samstag morgens um 7.50 Uhr klingelte
Gelacht beim Radfahren drei Kennzeichen hintereinander entdeckt, die einen Sinn ergeben: ER-DE KA-NN KA-OS (Vortreffliche Zusammenfassung des aktuellen Weltgeschehens)
Gestaunt über Ks Reaktion, als ich ihm dieses Video von Simon Gosejohann zeige. Ich fand es witzig. Er weniger: „Das ist Ü-50-Humor.“ Hahaha
Gewünscht dass das warme Wasser warm bleibt. Kalt duschen gehört nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen
Gekauft Briefmarken mit Marvel-Figuren. P war ganz begeistert (sie kennt sämtliche Marvel-Filme — im Gegensatz zu mir). Schreiben tut sie trotzdem nicht, schade...

Schönes Wochenende!


*MENSCHEN GETROFFEN

Ich habe Menschen getroffen, die,
wenn man sie nach ihrem Namen fragte,
schüchtern – als ob sie gar nicht beanspruchen
könnten, auch noch eine Benennung zu haben −
„Fräulein Christian“ antworteten und dann:
„wie der Vorname“, sie wollten einem die Erfassung
erleichtern, kein schwieriger Name wie „Popiol“ oder „Babendererde“ −
wie der Vorname“ – bitte, belasten Sie Ihr Erinnerungsvermögen nicht!

Ich habe Menschen getroffen, die mit Eltern und vier Geschwistern in einer Stube aufwuchsen, nachts, die Finger in den Ohren,
am Küchenherde lernten, hochkamen, äußerlich schön und ladylike wie Gräfinnen − und innerlich sanft und fleißig wie Nausikaa,
die reine Stirn der Engel trugen.

Ich habe mich oft gefragt und keine Antwort gefunden,
woher das Sanfte und das Gute kommt,
weiß es auch heute nicht und muss nun gehn.

Gottfried Benn (1886 — 1956)











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