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Montag, 14. Juli 2014

Ein Blick hinter das Design/Kunst-Duo Meike Legler und Kottie Paloma aus Berlin

Der Weg zum Kreativ-Duo Meike Legler/„Bermuda“ und Kottie Paloma führte wie so oft über SoLebIch. Als ich dort eines Tages Meikes Foto mit ihrem Esstisch und einem Gemälde ihres Mannes darüber sah, war ich so begeistert, dass ich Kontakt aufnahm. Diese Füße, diese Füße, sie sind mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen! Das Gemälde konnte ich — großes Glück — wenig später mein Eigen nennen. Mit Meikes Arbeiten war das ganz ähnlich: große Faszination! An der Nähmaschine fertigt sie wunderhübsche, ganz besondere Kissenhüllen. Nur die Farbauswahl, die machte mir zu schaffen. Schwarz-weiß oder bunt? (Letztendlich fiel die Entscheidung auf bunt, klar, oder?). Nun sagen sich Kottie und Meike von der Wand zum Sessel bei uns zu Hause „Hello“. Ein tolles Paar, beruflich wie privat. Weil ich ihre Arbeiten so schön finde, bat ich zum Interview. Wie die beiden sich kennenlernten, wo sie studiert haben und was sie noch so vor haben, erzählt euch Meike.

Wie und wo habt ihr euch kennen gelernt?
Wir haben uns vor fünf Jahren in Berlin Friedrichshain bei einer Vernissage kennengelernt. Ich war mit Freunden dort und Kottie mit seiner Mitbewohnerin, einer Bekannten einer meiner Freunde. Die beiden konnten nur kurz bleiben und Kottie hat mir seine Flasche Wein, die noch so gut wie voll war, geschenkt. Als wir uns das nächste Mal bei einer Dinnerparty wieder gesehen haben, habe ich ihm angeboten, eine kleine Stadtführung zu geben, als Dankeschön für den Wein. Von da an haben wir uns so gut wie jeden Tag getroffen und wir wurden ein Paar. 

Wo hat Kottie studiert, wie kam er zur Kunst? 
Als Kind hat er Comics und die Cartoons in der Sonntagszeitung geliebt und er wollte unbedingt Comiczeichner für die Zeitung werden. Nach der Schule hat er zuerst überlegt, in die Werbung zu gehen – bis ein Freund seiner Eltern, der seit 25 Jahren in der Werbung arbeitet, ihm davon abgeraten und davon überzeugt hat, Künstler zu werden. Daraufhin zog er 1996 nach San Francisco um dort Kunst zu studieren, erst am Community College of San Francisco, dann am California College of the Arts. 

Und was hast du studiert, Meike?
Nach dem Abi habe ich erst mal vier Semester Politikwissenschaften in Erlangen studiert. Nach dem Vordiplom war ich für ein ERASMUS-Jahr in Schweden, wo ich mir klar wurde, dass ich nach meiner Rückkehr mein Studium abbrechen werde. Mich haben kreative Berufe schon immer interessiert, deshalb musste ich mich für einen Fachbereich entscheiden und recht schnell wusste ich, dass ich Modedesign studieren wollte. Das habe ich in Berlin dann auch getan und habe 2010 meinen Bachelor Abschluss an der HTW gemacht. 

Seit wann gibt es dein Label „Bermuda“ und wie kamst du auf die Idee?
„Bermuda“ gibt es seit März diesen Jahres. Als die Webetiketten mit der Post kamen und ich ab dann die Kissenbezüge labeln konnte, war es offiziell. Aber ich habe schon Ende 2013 damit angefangen, Kissenbezüge zu nähen. Auslöser war, dass ich noch ein Geburtstagsgeschenk brauchte und ich endlich mal was mit den Stoffresten, die sich in den letzten Jahren angesammelt haben, anstellen wollte. Für ein Kleidungsstück waren sie zu klein, außerdem hatte ich die Maße meiner Freundin nicht und danach fragen konnte ich sie auch nicht, es sollte ja eine Überraschung werden. Ich habe also überlegt, was man noch aus Stoff machen kann und bin ich dann auf Kissenbezüge gekommen. Nach dem ersten Entwurf war ich besessen von der Vielfalt der Möglichkeiten, eine quadratische Fläche zu gestalten und war auch sehr froh darüber, dass es am Ende niemandem passen, sondern einfach nur 40 x 40 cm groß sein musste. Keine Brustabnäher, zu kleinen Armlöcher, zu knapper Schritt, einfach nur vier gerade Kanten. Das fand und finde ich immer noch herrlich! Inzwischen sind die Kissen größer geworden, da die oft kleinteiligen Designs einfach mehr Fläche brauchen, um richtig zur Geltung zu kommen. Und dann dachte ich mir, warum nicht auch gleich andere Wohntextilien entwerfen? Und warum nicht auch zusammen mit Kottie? So kam das eine zum anderen, es macht mir riesigen Spaß und ich bin gespannt, wie sich „Bermuda“ weiterentwickeln wird.

Was sind eure Pläne? 
Fürs erste wollen wir noch mehr Variationen an Bettwäsche und Duschvorhängen entwerfen. Was danach kommt, wissen wir noch nicht wirklich. Neben seiner Arbeit an neuen Bildern und Skulpturen leitet Kottie ein Atelierprojekt namens Studio Visit Berlin, bei dem es darum geht, Kunstinteressierte und Sammler durch die Ateliers aufstrebender Berliner Künstler zu führen. Somit wird ein Einblick „hinter die Kulissen“ geboten und natürlich können die Besucher über Kottie die Kunstwerke, die sie in den Atleliers gesehen haben, auch kaufen.










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